Israel-Wahl - 25 Listen treten an

Jerusalem (APA/dpa) - Bei den Wahlen zur 20. Knesset in Israel treten 25 Parteien und Listen an. Mehr als die Hälfte davon wird voraussichtl...

Jerusalem (APA/dpa) - Bei den Wahlen zur 20. Knesset in Israel treten 25 Parteien und Listen an. Mehr als die Hälfte davon wird voraussichtlich an der von 2,00 auf 3,25 Prozent erhöhten Hürde für den Einzug in das Parlament scheitern. Nur elf Parteien werden echte Chancen eingeräumt. In der 19. Knesset saßen 14 Fraktionen mit insgesamt 120 Abgeordneten. Zu den wichtigsten Parteien gehören:

LIKUD: Die rechtsorientierte Regierungspartei kann mit etwa 20 Prozent der Sitze rechnen und liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Mitte-Links-Opposition. Ministerpräsident Benjamin („Bibi“) Netanyahu hat zwar Friedensverhandlungen über eine Zwei-Staaten-Lösung mit den Palästinensern geführt, forciert aber gleichzeitig den Siedlungsausbau. Nicht zuletzt das führte zur Aussetzung der Gespräche; die Palästinenser setzen auf Schritte auf internationaler Ebene beim Aufbau ihres Staates. Netanyahus wichtigstes Ziel ist es, den Iran am Bau einer Atombombe zu hindern.

DAS ZIONISTISCHE LAGER: Die Mitte-Links-Opposition ist ein Zusammenschluss der sozialdemokratischen ARBEITSPARTEI von Isaac (Yitzhak) Herzog und der Zentrumspartei HATNUA (DIE BEWEGUNG) von Ex-Außen- und -Justizministerin Tzipi Livni. Herzog und Livni haben eine Rotation im Amt des Ministerpräsidenten vereinbart, sollte ihr Bündnis die Regierung anführen. Sie treten für eine umfassende Friedensregelung mit den Palästinensern ein.

VEREINIGTE ARABISCHE LISTE: Ein neuer Block der arabischen Parteien, der mit etwa zehn Prozent der Sitze rechnen kann. Erstmals könnten die Parteien der arabischen Minderheit drittstärkste Kraft im Parlament werden. Eine Regierungsbeteiligung auch in einer Mitte-Links-Koalition schließen sie allerdings aus.

YESH ATID (ES GIBT EINE ZUKUNFT): Zum Mitte-Links-Lager zählende säkulare Partei der Mitte von Ex-Finanzminister Yair Lapid.

DAS JÜDISCHE HEIM (HABAYIT HAYEHUDI): Ultrarechte Partei des Wirtschaftsministers Naftali Bennett, die sich für die israelischen Siedler einsetzt.

MERETZ (ENERGIE): Steht für eine gerechte Friedensregelung in Nahost und eine Zwei-Staaten-Lösung mit den Palästinensern.

SHAS: Strengreligiöse Partei orientalischer Juden.

YAHAD (ZUSMEN): Neue strengreligiöse Partei des früheren Shas-Vorsitzenden Eli Yishai. Auch der rechtsextreme jüdische Aktivist Baruch Marzel tritt für die Liste an.

KULANU (WIR ALLE): Neue Mitte-Rechts-Partei, der Vorsitzende Moshe Kahlon hatte den Likud aus Enttäuschung über Netanyahu verlassen. Er setzt sich im Kampf für mehr soziale Gerechtigkeit in Israel ein.

YISRAEL BEITENU (ISRAEL BEITEINU - UNSER HAUS ISRAEL): Die Partei des rechtsorientierten Außenministers Avigdor Lieberman muss angesichts von Korruptionsvorwürfen mit Einbußen rechnen.

VEREINIGTES TORAH-JUDENTUM: Strengreligiöse Partei europäischstämmiger Juden.

(Grafik 0305-15, Format 88 x 232 mm)