Tausende Christen protestierten nach Angriff auf Kirchen in Pakistan
Lahore (APA/AFP) - Nach den blutigen Anschlägen auf zwei Kirchen im pakistanischen Lahore sind dort tausende Christen auf die Straße gegange...
Lahore (APA/AFP) - Nach den blutigen Anschlägen auf zwei Kirchen im pakistanischen Lahore sind dort tausende Christen auf die Straße gegangen, um gegen die aus ihrer Sicht unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen zu demonstrieren. „Wir sind auf der Straße, um Gerechtigkeit zu erhalten. Wir wollen Schutz“, sagte der Demonstrant Maqbool Bhatti am Montag der Nachrichtenagentur AFP.
Die Kirchen des Viertels Youhanabad, in denen Selbstmordattentäter der Taliban am Sonntag 14 Menschen in den Tod rissen, seien nicht ausreichend geschützt gewesen. Insgesamt gingen am Montag rund 5.000 Christen in der Metropole im Osten Pakistans auf die Straße, um ihre Wut über die Anschläge auszudrücken. Einige der Demonstranten waren mit Stöcken bewaffnet. Mehr als tausend Polizisten waren im Viertel Youhanabad im Einsatz, es blieb jedoch ruhig.
Am Sonntag waren nach den Anschlägen bei Ausschreitungen zwei Männer gelyncht worden, die verdächtigt wurden, ebenfalls Taliban-Mitglieder zu sein. Zudem wurden Autos und eine Busstation zerstört.
Von den 180 Millionen Pakistanis, die überwiegend Muslime sind, sind nur zwei Prozent Christen. Trotzdem sehen sich die Christen aber immer wieder Angriffen und Anfeindungen ausgesetzt. So wurden im September 2013 bei einem Selbstmordanschlag auf Christen im nordwestlichen Peshawar 82 Menschen getötet. Einige Monate zuvor hatte ein Mob in Lahore im christlichen Viertel Joseph Colony rund hundert Häuser verwüstet, nachdem dort ein Christ der Gotteslästerung beschuldigt worden war.