Schweizer Wäschekonzern Calida wuchs 2014 dank Zukaufs von Lafuma

Sursee (APA/sda) - Der Schweizer Unterwäschehersteller Calida hat im vergangenen Jahr den Umsatz verdoppelt und den Gewinn ebenfalls massiv ...

Sursee (APA/sda) - Der Schweizer Unterwäschehersteller Calida hat im vergangenen Jahr den Umsatz verdoppelt und den Gewinn ebenfalls massiv gesteigert. Zu verdanken ist dies der Übernahme des französischen Sportbekleidungsfirma Lafuma.

Der Umsatz wuchs 2014 auf 412,4 Mio. Franken (387,3 Mio. Euro), was einem Plus von 99,8 Prozent entspricht. Das Unternehmensergebnis wuchs sogar auf 23,6 Mio. Franken (+122,6 Prozent). Im Vorjahr belasteten allerdings die Kosten im Zusammenhang mit dem Kauf von Lafuma das Ergebnis.

Im Vergleich mit dem Gewinn vom Jahr 2012 - vor der Lafuma-Übernahme - beträgt das Plus rund 15 Prozent. Das operative Betriebsergebnis (Ebit) lag mit 27,2 Mio. Franken im Jahr 2014 30 Prozent über dem Vorjahreswert.

Calida besitzt fast 60 Prozent an Lafuma und führt das Unternehmen auch operativ. „Die Integration von Lafuma hat den Konzern fundamental verändert“, sagte Calida-Chef Felix Sulzberger am Montag vor den Medien. Neu führt die Gruppe fünf Divisionen, wobei drei aus Geschäften der Lafuma-Gruppe gebildet werden.

Neuer Hauptmarkt für die Gruppe ist nun Frankreich, wo mehr als 40 Prozent des Umsatzes generiert werden. In Deutschland generiert Calida etwa 17 Prozent des Umsatzes, in der Schweiz noch etwa 15 Prozent. Mit der Stammmarke Calida erzielt das Unternehmen über alle Länder hinweg aber immer noch ein Drittel der Erträge.

Der Umsatz der Marke Calida blieb mit knapp 138 Mio. Franken nahezu unverändert. Die Erträge der französischen Luxuswäschemarke Aubade gingen hingegen vor allem wegen der schleppenden Verkäufe auf dem Hauptmarkt Frankreich um 2 Prozent auf etwa 54 Mio. Euro zurück. Zudem blieben Bestellungen aus Russland und der Ukraine wegen der Krise aus. „Russland und die Ukraine sind für Aubade wichtige Exportmärkte“, sagte Konzernchef Sulzberger.

Wie bereits seit Ende Jänner bekannt, musste die neu übernommene Lafuma einen deutlichen Verkaufsrückgang hinnehmen. Der Turnaround der Gruppe ist aber geschafft, allerdings nicht ganz schmerzfrei. Etwa 200 Stellen wurden abgebaut, was etwa einem Drittel der Beschäftigten in Frankreich entspricht.

Der Löwenanteil der Lafuma-Gruppe stammt mit rund 110 Mio. Euro aus Verkäufen der Bergsportkleider mit den Marken Millet, Eider und Lafuma Outdoor (Division Millet Mountain Group). Die Umsätze dieser Division gingen um etwa 11 Prozent zurück. Dagegen stiegen die Umsätze der Garten- und Campingmöbelsparte Furniture um 1,5 Prozent auf rund 33 Mio. Euro. Zudem verkauft Lafuma Surf- und Snowboard-Artikel der Marke Oxbow. Dort gingen die Umsätze um fast einen Viertel auf knapp 30 Mio. Euro zurück.

Mit den Zahlen hat Calida die Erwartungen der Analysten beim Umsatz knapp verfehlt, bei den Gewinnzahlen jedoch übertroffen. Den Aktionären soll eine unveränderte Dividende gezahlt werden.

Für das laufende Jahr geht die Calida-Gruppe von einem deutlich tieferen Geschäftsergebnis aus. Zu schaffen machen der Gruppe einerseits die schwache Wirtschaftsentwicklung in den südlichen Euroländern und in Frankreich. „Wir haben uns auf einen schwachen Absatzmarkt 2015 eingestellt“, so Sulzberger.

Doch auf dem neuen Hauptmarkt Frankreich seien die Marken Aubade und Millet die Nummer eins, betonte er. Gerade Luxus- und Nischenmarken würden in Krisen oftmals besser bestehen als Ware für die breite Bevölkerungsschicht.

Optimierungspotenzial sieht Sulzberger längerfristig. Die Produktion soll zum Teil von Asien nach Europa zurückverlagert werden. Zudem sollen in Europa die Preise selektiv erhöht werden.