Diskussionen über Rolle von Nahost-Gesandtem Blair - Zeitung

London (APA/AFP) - Die Rolle des Nahost-Gesandten Tony Blair soll laut einem Pressebericht wegen seiner schlechten Beziehungen zur palästine...

London (APA/AFP) - Die Rolle des Nahost-Gesandten Tony Blair soll laut einem Pressebericht wegen seiner schlechten Beziehungen zur palästinensischen Autonomiebehörde verändert werden. Die britische Zeitung „Financial Times“ berichtete am Montag, der frühere britische Premierminister habe darüber mit US-Außenminister John Kerry und der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini gesprochen.

In Washington und Brüssel gebe es Vorbehalte gegen Blair wegen seines schlechten Verhältnisses zur Autonomiebehörde in Ramallah und seiner geschäftlichen Interessen als Berater mehrerer Regierungen, schrieb die Zeitung. Demnach soll sich Blair künftig stärker auf die Länder der Region konzentrieren.

Ein Sprecher Blairs wollte sich nicht zu dem Bericht äußern. Der britische Ex-Regierungschef war im Juni 2007 zum Sonderbeauftragten des Nahost-Quartetts aus UNO, EU, Russland und USA ernannt worden, um die Hilfen für die Palästinenser und zur Stärkung der Wirtschaft in den von Israel besetzten Gebieten zu koordinieren. Eine offizielle Rolle in den Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern hat er nicht, doch machen ihn seine Kritiker mitverantwortlich für den Mangel an Fortschritten in dem Friedensprozess.

Bei den Palästinensern ist Blair wegen seiner Nähe zu Israel unbeliebt. Auch in Großbritannien, wo der Labour-Politiker wegen seiner Unterstützung der Invasion im Irak 2003 bis heute unpopulär ist, ist seine Rolle als Nahost-Gesandter umstritten. Zudem sorgt eine Reihe von lukrativen Beraterverträgen etwa für die autoritären Regierungen in Aserbaidschan und Kasachstan für Kritik. Mitte Februar wurde er zudem von der proeuropäischen Regierung in Serbien als Berater bei der Umsetzung von Reformen zur Vorbereitung des EU-Beitritts engagiert.