Meteor oder Weltraumschrott? - ESA: Asteroid oder Meteoroid

Heidelberg/Darmstadt (APA/dpa) - Bei einer am Sonntag am Nachthimmel entdeckten Feuerkugel hat es sich nach Einschätzung der Europäischen We...

Heidelberg/Darmstadt (APA/dpa) - Bei einer am Sonntag am Nachthimmel entdeckten Feuerkugel hat es sich nach Einschätzung der Europäischen Weltraumagentur ESA um einen kleinen Asteroiden oder Meteoroiden gehandelt, der über der Schweiz explodierte. „Dort ist ein Knall wahrgenommen worden“, sagte am Montag Gerhard Drolshagen, der bei der ESA im niederländischen Noordwijk auf erdnahe Objekte spezialisiert ist.

Der Himmelskörper sei am Sonntagabend südwestlich von Stuttgart gesehen worden, der Flug sei etwa 20 Kilometer südöstlich von Zürich zu Ende gegangen. „Er ist also von Norden nach Süden gezogen.“ Die Größe dürfte zwischen minimal 30 Zentimeter und maximal ein Meter gelegen haben. Ob kleine Teile niedergegangen sind, sei allerdings unbekannt.

Axel Quetz vom Max-Planck-Institut für Astronomie sprach von einem Meteor - sozusagen eine Sternschnuppe in groß. „Wahrscheinlich war es ein Meteor - also ein Gesteins- oder Metallbrocken, der in einer Höhe von 50 bis 100 Kilometern verglüht ist.“ Um so hell zu strahlen, müsse der Brocken zwischen fußball- und kühlschrankgroß gewesen sein. „Je größer das Objekt ist, umso wahrscheinlicher bleibt etwas übrig. Sollte der Meteor vom Sonntag den Boden erreicht haben, kann es aber Monate oder Jahre dauern, bis er gefunden wird. Die üblichen Sternschnuppen werden dagegen von Objekten verursacht, die gerade einmal die Größe eines Kirschkerns haben - sie erreichen den Boden nicht.“

Weltweit explodiere durchschnittlich einmal im Monat ein solcher Brocken in der hohen Atmosphäre. „Das heißt grob gesagt: Einmal jährlich pro Erdteil. Weil es aber häufig nachts wie tags bewölkt ist, sieht man den Meteor nur selten - zwischen solchen großen Erscheinungen liegen meist mehrere Jahre“, sagte Quetz.