Biathlon: Landertinger lässt Weltcup-Finale nach zwei Infekten aus

Kontiolahti/Wien (APA) - Ex-Weltmeister Dominik Landertinger verzichtet auf die Teilnahme am Biathlon-Weltcupfinale in dieser Woche in Chant...

Kontiolahti/Wien (APA) - Ex-Weltmeister Dominik Landertinger verzichtet auf die Teilnahme am Biathlon-Weltcupfinale in dieser Woche in Chanty-Mansijsk. Nach zwei Infekten Ende Dezember und Mitte Jänner fühlt sich der 27-Jährige leer. Das ÖSV-Aufgebot hatte bei der WM die angestrebte Medaille verpasst, der Sportliche Leiter Markus Gandler war enttäuscht. „Aber ich lasse den Kopf nicht hängen“, betonte der Tiroler.

Die zwei Aushängeschilder hatten in Kontiolahti nicht ihre Topleistungen abrufen können. Bei Landertinger gelte es zu analysieren, warum er nach der Zwangspause Mitte Jänner nicht in Bestform zur WM gekommen sei. Der Hochfilzener meinte, die Infekte hätten seinem Körper zuviel Kraft gekostet.

„Zuletzt war nur mehr ein schnelles Trainingstempo möglich. Jetzt noch Weltcuprennen zu bestreiten, wäre vorsätzlichen Raubbau am Körper zu betreiben“, erklärte Landertinger. „Ich habe alles aus mir herausgeholt. Ich kann mir nichts vorwerfen, das war leider nicht meine Saison.“

Bei Simon Eder hätten Schieß- und Laufform bei der WM nicht wie erhofft zusammengepasst, meinte Gandler. „Er war in der Loipe sehr stark, hat es aber im entscheidenden Moment am Schießstand, was normal seine Stärke ist, nicht hingebracht“, sagte der Sportliche Leiter zu der beim letzten Schießen vergebenen Medaillenchance im Massenstartrennen am Sonntag.

„Aber am meisten tut es mir um die Staffel leid“, sagte Gandler. „Es wäre viel möglich gewesen.“ Eine Strafrunde durch Daniel Mesotitsch ließ nicht mehr zu als Platz fünf. Dafür bilanzierte Gandler das Abschneiden der ÖSV-Damen - wenngleich auf niedrigerem Niveau - positiv. „Sie entwickeln sich sehr gut“, sagte Gandler und hob Lisa Theresa Hauser hervor, die als junge Athletin jedes Rennen bestritten und zum WM-Abschluss im Massenstart mit allen 20 Schüssen getroffen hatte (14. Platz).

Beim Weltcup-Finale ab Donnerstag in Sibirien steht für den ÖSV noch viel auf dem Spiel. Es geht um den fünften Platz in der Herren-Nationenwertung, der noch zur Weltcup-Teilnahme 2015/16 mit dem Maximalkontingent von sechs Athleten berechtigt. Vor den letzten drei Rennen liegt Österreich 9,5 Punkte hinter Tschechien auf dem sechsten Rang. „Es wird hart, wir müssen versuchen, den Tschechen Paroli zu bieten“, sagte Gandler.

ÖSV-Aufgebot Biathlon-Weltcvup-Finale Chanty Mansijsk (Donnerstag: Sprint Herren, Freitag: Sprint Damen, Samstag: Verfolgung Herren und Damen, Sonntag Massenstart Herren und Damen): Julian Eberhard, Simon Eder, Sven Grossegger, Daniel Mesotitsch, David Komatz; Lisa Theresa Hauser, Katharina Innerhofer