Fußball: China will Nationalteams auf Weltklasse-Niveau bringen

Peking (APA/dpa) - Die aufstrebende Macht China will endlich international beim Fußball mitmischen. Staats- und Parteichef Xi Jinping hat die Reform zur Chefsache erklärt. „Ein Aufleben des Fußballs ist entscheidend auf Chinas Weg zu einer Sportnation“, kündigte die Regierung am Montag an. In einem ersten Schritt kommt Fußball in diesem Jahr auf den Stundenplan der Grund- und Mittelschulen.

Mittelfristig soll das Frauen-Nationalteam wieder bei internationalen Wettkämpfen mithalten können. Für das Männer-Team strebt die Regierung ein Weltklasseniveau erst auf lange Sicht an.

Das bevölkerungsreichste Land der Welt dominiert die Olympischen Spiele. Aber trotz des Goldregens hapert es seit Jahren beim Fußball. Chinas Männer-Auswahl hat sich erst einmal für eine WM-Endrunde qualifiziert. Beim Turnier 2002 schied sie jedoch in der Gruppenphase mit null Punkten und null Toren in drei Spielen aus.

Das soll sich unter Xi Jinping ändern. Der Staatschef ist bekennender Fußballfan. Als der britische Prinz William vor zwei Wochen in Peking war, redete Xi länger mit ihm über Englands Kicker. Er hoffe, dass China von den britischen Profis lernen könne, hieß es anschließend.

China ist keine Fußballnation und hatte nie eine Fußballkultur. Dabei betont die Führung immer wieder, der Fußball sei in China erfunden worden. Vom erhofften Aufschwung ist jedoch wenig zu spüren. Es gibt kaum Fußballvereine und keine landesweite Jugendliga. Der Profifußball wurde auch bereits mehrmals von Korruptionsskandalen erschüttert.

Aushängeschild im Clubfußball ist aktuell Guangzhou Evergrande. Der Serienmeister gewann bereits die asiatische Champions League, Trainer ist der früherer Weltfußballer Fabio Cannavaro (ITA). Das Abschneiden der Nationalmannschaft ist aber eine Prestigefrage - China will in Zukunft auch auf der großen WM-Bühne glänzen.