APA Medien News: Google News, ORF-Radio, ORF-Fernsehen, Krim-Medien
Mountain View (Kalifornien)/Wien (APA) - xxx...
Mountain View (Kalifornien)/Wien (APA) - xxx
Google News: Google sorgt mit einer kleinen Regeländerung in seinem Suchdienst Google News für Kritik bei Medien und Journalisten. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters erscheinen nach Suchanfragen via Google News nicht mehr nur Links zu redaktionellen Nachrichten, sondern auch Presse- und PR-Aussendungen von Unternehmen. Kritiker sehen darin eine Vermischung von Nachrichten und Werbung. Laut einer Google-Sprecherin gibt es das neue Angebot bereits seit September vergangenen Jahres. Im Fall des SIM-Karten-Herstellers Gemalto, der wegen eines Hackerangriffs in die Schlagzeilen geraten war, lieferte Google News etwa als ersten Treffer eine Unternehmensmitteilung, in der Gemalto die Attacke als völlig harmlos dargestellt hatte. Und bei der jüngsten Vorstellung der Apple-Watch verlinkte Google zu einem Werbe-Link für die Apple-Uhr. „Spiegel“-Online-Chefredakteur Florian Harms bezeichnete das Vorgehen Googles auf Twitter als „Dammbruch“. Bei Nutzern von Google News könne der Eindruck entstehen, es handle sich um unabhängig recherchierte Nachrichten, statt einseitiger im Firmensinne formulierter Information, so die Kritik. Jens Rehländer, Journalist und Kommunikationsleiter der Volkswagenstiftung, warnte in einem Blog ebenfalls vor tief greifenden Konsequenzen für den Journalismus: Nachrichtenseiten würden künftig seltener verlinkt, Unternehmen beeinflussten die Nachrichtenlage im Netz und für User würden Nachrichten und PR eins. Google interessiere sich nicht für Journalismus und wolle Google News offenbar zu einem weiteren Erlösfeld machen, monierte Rehländer. Google wies die Kritik an der Umgehung journalistischer Inhalte indes zurück. Ziel der Suche sei es, in möglichst kurzer Zeit möglichst treffende Antworten auf User-Anfragen zu liefern. Das Ergebnis könnten Artikel einer großen Nachrichtenredaktion, eines kleinen Nischenanbieters oder eben die Pressemitteilung eines Unternehmens sein. Geld erhalte man von den Unternehmen nicht, betonte Google.
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Radio-Wirtschaft: Die Redakteursversammlung der Radio-Information empfiehlt Christian Williwald als neuen Wirtschaftsressortleiter im ORF-Radio. Der ORF hat den Posten inklusive der Leitung der Ö1-Sendereihe „Saldo“ erst kürzlich ausgeschrieben, vergangene Woche stimmte die Redakteursversammlung über die Bewerber ab, Williwald erreicht dabei die höchste Zustimmung. Der Posten ist seit Ende 2014 vakant, nachdem der bisherige Wirtschaftsressortleiter Michael Csoklich im Zuge der ORF-Handshake-Regelung aus dem öffentlich-rechtlichen Sender ausgeschieden war. ORF-Stiftungsräte hatten der ORF-Führung geraten, den Planposten nicht nachzubesetzen, so lange die neue ORF-Organisationsstruktur und das neue Ö1-Channel-Management nicht feststehen. Vor diesem Hintergrund erfolgt die Nachbesetzung der Position vorerst „befristet“. Das Votum der Redakteursversammlung ist bei der Bestellung für Radiodirektor und Generaldirektor nicht bindend. Die ORF-Geschäftsführung trifft ihre Entscheidung auf Basis eines offiziellen ORF-Hearings, das noch aussteht.
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ORF-Fernsehen: Der ORF hat am Freitag im Rahmen seines multimedialen Newsroom-Projekts eine interne Diskussionsreihe zum Thema multimediales Arbeiten gestartet. Gast des ersten Newsroom-Gesprächs war Olov Carlsson, Informationsdirektor des öffentlich-rechtlichen schwedischen TV-Senders Sveriges Televison (SVT). „Creating and Managing News in a Digital World - Disruption of Media World“ lautete Carlssons Vortrag vor ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, Newsroom-Projektleiter Stefan Ströbitzer und rund 100 ORF-Journalisten. Einige der Kernbotschaften Carlssons an die versammelte ORF-Mannschaft: Kopieren sie nicht, sondern erzählen sie eigene Geschichten. Es braucht Unique Content. Im schwedischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen gilt etwa die Vorgabe, dass 40 Prozent aller Beiträge eigenrecherchierte Geschichten sein sollten, die von den jeweiligen Fachressorts geliefert werden. Mobile First - jedes Video, jeder TV-Beitrag sollten sofort online gehen. Live wird auch in der Information immer wichtiger, dazu gehört ein breites Angebot an Internet-Live-Streaming. Die Regionalberichterstattung sollte ausgebaut werden, um näher ans Publikum heranzurücken. Bespielen sie Feedback-Kanäle wie Facebook oder Twitter und nutzen sie diese zum Dialog mit dem Publikum. Die Journalisten des öffentlich-rechtlichen Sender Sveriges Television arbeiten seit 2008 in einem gemeinsamen Newsroom für Online und Fernsehen. Das Radio Sveriges Radio (SR) ist nicht in den SVT-Newsroom integriert, da öffentlich-rechtliches Fernsehen und Radio in Schweden in zwei selbstständige Gesellschaften stattfindet.
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Reporter ohne Grenzen: Die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen kritisiert die zahlreichen Angriffe und Repressionen auf Medien und Journalisten auf der Krim. Ein Jahr nach der russischen Annexion der Halbinsel gibt es dort so gut wie keine unabhängigen Medien mehr. „Es ist für unabhängige Journalisten so gut wie unmöglich geworden, neutral zu berichten, da fast alle Medien im vergangenen Jahr unter russische Kontrolle gebracht wurden“, sagte Rubina Möhring, Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich. Seit März 2014 wurden alle ukrainischen Fernsehsender aus dem Kabelnetz genommen und durch russisches Staatsfernsehen ersetzt. Auch die terrestrische Übertragung von Chernomorskaya TV, dem größten unabhängigen Fernsehsender der Krim, wurde eingestellt. Auf der Frequenz sendet seither der russische Sender Rossiya 24. Zeitungen in ukrainischer Sprache werden nicht mehr auf die Krim geliefert. Kritische Journalisten und Blogger wurden in den vergangenen Monaten bei ihrer Arbeit behindert, angegriffen, verfolgt und auch entführt, so Reporter ohne Grenzen. Zahlreiche Medienvertreter mussten aufgrund der Repressionen flüchten.
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CCA: Der Creative Club Austria, der einige der wichtigsten Kreativpreise der österreichischen Werbewirtschaft vergibt, und die Werbeagentur Demner, Merlicek & Bergmann liegen laut einem Bericht des Branchendienstes etat.at im Clinch. Der Creativ Club sah bei einer im Auftrag der Roten Nasen erstellten Kampagne der Agentur die Einreichkriterien für die CCA-Preise verletzt und disqualifizierte den Beitrag. Demner hat daraufhin alle für den CCA eingereichten Arbeiten zurückgezogen, lässt das Vorgehen des Creativ Clubs nun auch durch Anwälte prüfen und spricht von einer „haltlosen Desavouierung“. Die CCA-Preise werden am Dienstag vergeben.
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Digital-Award: Im Rahmen der Networking-Reihe „Digital Business Trends“ vergeben die APA - Austria Presse Agentur und styria digital one heuer erstmals die „Digital Business Trends Award“ für innovative Digitalisierungslösungen aus Medientechnik, Informations- und Kommunikationstechnologie. Dabei können Arbeiten in zwei Kategorien eingereicht werden: Die Kategorie „Digital Business Evolution“ umfasst alle Technologien, Lösungen und Services, welche die traditionelle Digitalisierung betreffen. In der Kategorie „Digital Business Revolution“ geht es um disruptive Technologien oder Modelle. Den Gewinnern winken je 4.000 Euro Preisgeld. Details zu Teilnahmebedingungen sind unter www.dbt.at/award abrufbar.
~ ISIN US38259P5089 WEB https://www.google.com
http://orf.at ~ APA357 2015-03-16/14:25