Italiens Rechtsparteien gegen Elton John: „Ein Taliban“
Rom (APA) - Italienische Rechtsparteien reagieren scharf auf Elton John nach dessen Kritik an den schwulen Designern Domenico Dolce und Stef...
Rom (APA) - Italienische Rechtsparteien reagieren scharf auf Elton John nach dessen Kritik an den schwulen Designern Domenico Dolce und Stefano Gabbana wegen ihrer Ablehnung von „synthetischen Babys“ und „gemieteten Gebärmüttern“. Der britische Musiker, der mit seinem Mann zwei Kinder hat, kündigte an, nie wieder Dolce und Gabbana zu tragen.
„Elton John ist ein Taliban. Die Kampagne, die er gegen Dolce&Gabbana führt, ist unerträglich und schandhaft, ein Angriff auf die Meinungsfreiheit. Elton John wendet die selben Methoden wie die islamischen Fundamentalisten gegen ‚Charlie Hebdo‘ an. Dabei denken Dolce&Gabbana wie die meisten Italiener: Ein Kind braucht einen Vater und eine Mutter: Schluss“, kommentierte der katholische Politiker Roberto Formigoni.
„Die Fatwa gegen Dolce&Gabbana ist hysterisch und sehr unbritisch“, kommentierte Elvira Savino, Parlamentarierin der rechtskonservativen Forza Italia von Ex-Premier Silvio Berlusconi. Die neofaschistische Partei Forza Nuova verlieh Dolce und Gabbana die Ehrenmitgliedschaft. „Sie haben den Mut, sich für die Werte der traditionellen Familie einzusetzen“, so Parteichef Roberto Fiore. Er appellierte an die Italiener, Elton John zu boykottieren. „Er ist der Chef jener homosexuellen, rassistischen Lobby, die die natürliche Ordnung verzerren will, die sich auf die traditionelle Familie stützt“, schrieb Fiore.
„Wie kommt Ihr dazu, meine schönen Kinder als „künstlich“ zu bezeichnen“, schrieb Elton John bei Instagram in einem Brief an Dolce und Gabbana, dessen Kinder eine Leihmutter zur Welt brachte. „Euer altertümliches Denken ist hinter der Zeit her, genau wie eure Mode. Ich werde nie wieder Dolce und Gabbana tragen.“ Er startete eine Kampagne mit dem Slogan „boycottDolceGabbana“, die jetzt von mehreren Persönlichkeiten, darunter Ricky Martin, Martina Navratilova und Courtney Love unterstützt wird.
Stefano Gabbana reagierte scharf auf die Kampagne Elton Johns. „Domenico Dolce hat in einem Interview behauptet, dass er die klassische Familie bevorzugt, das ist seine Meinung. Er befürwortet künstliche Befruchtung nicht, das entspricht seiner traditionellen sizilianische Einstellung. Ich hätte mir von einer intelligenten Person wie Elton John nicht eine Kampagne gegen uns erwartet. Domenico hat bestimmte Ideen, Elton John andere. Man muss sich jedoch gegenseitig respektieren“, sagte der Designer im Interview mit der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“.