IS - Erster Prozess gegen Jihadisten in Belgrad begonnen

Belgrad (APA) - In Belgrad hat am Montag ein erster Prozess gegen eine Gruppe mutmaßlicher Jihadisten begonnen. Den fünf Angeklagten wird vo...

Belgrad (APA) - In Belgrad hat am Montag ein erster Prozess gegen eine Gruppe mutmaßlicher Jihadisten begonnen. Den fünf Angeklagten wird vorgeworfen, Terrorakte geplant zu haben und die Entsendung von mehreren Serben und Bürgern anderer Staaten in Terroristen-Ausbildungszentren in Syrien finanziert zu haben.

Auf der Anklagebank sitzen drei von fünf Angeklagten. Der Erstangeklagte Abid Podbicanin, ein früherer Imam in Novi Pazar, dem Verwaltungszentrum der südwestserbischen Region Sandzak, dürfte laut Medienberichten im Februar in Syrien ums Leben gekommen sein. Er soll dort eine Zeit lang auch Kommandant einer Einheit der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) gewesen sein.

Gemäß der Anklage hatten die Angeklagten Anfang 2013 Kontakt zum IS und zur Al-Nusra-Front aufgenommen. Demnach hatten sie Spenden für die Finanzierung der Arbeit von Gleichgesinnten in Serbien und anderen Staaten darunter in Österreich gesammelt.

Es gibt keine offiziellen Daten über die Zahl von Jihadisten aus Serbien, die an den Kriegen in Syrien und dem Irak teilnehmen. Den verfügbaren Informationen zufolge sind seit Mai 2013 in Syrien vier Bürger Serbiens ums Leben gekommen.

Das serbische Parlament hatte im Oktober eine Änderung des Strafgesetzes beschlossen, um die Teilnahme von Serben an ausländischen Kriegen zu verhindern. Die vorgesehenen Haftstrafen reichen nun von sechs Monaten bis zu zehn Jahren.