E-Control - Gasspeicher waren im Vorjahr gut gefüllt
Wien (APA) - Die Situation bei Erdgas sei im Vorjahr latent angespannt gewesen, es habe technisch kein Engpass bestanden, die Speicher seien...
Wien (APA) - Die Situation bei Erdgas sei im Vorjahr latent angespannt gewesen, es habe technisch kein Engpass bestanden, die Speicher seien so voll gewesen wie noch nie, sagte E-Control-Vorstand Walter Boltz am Montag bei einer Pressekonferenz zum Jahresbericht 2014. Psychologisch sei die Situation eine etwas beunruhigende gewesen.
Auf der Ebene der EU und der einzelnen Ländern werde man im heurigen Jahr sehr intensive Bemühungen sehen, die Gasversorgung auf etwas stabilere Beine zu stellen. Es gebe Konsultationen zu einer besseren regionalen Zusammenarbeit, aber auch ein gemeinsamer Gaseinkauf werde konsultiert. Vor allem aus osteuropäischen Ländern gebe es viel Unterstützung für einen zentralen Einkauf. Allerdings sei dies von der Wettbewerbssituation her schwierig. Das Problem mit den Russland-Gaslieferungen werde in unterschiedlichem Ausmaß immer wieder kommen.
Aktuell kämen die Lieferungen aus Russland seit einiger Zeit in vollem Umfang. Man brauche auch eine Nachfolge-Pipeline an den Balkan.
Österreichs Gasspeicher sind derzeit zu rund einem Viertel gefüllt und damit in etwa auf Normalniveau. Die Energieregulierungsbehörde E-Control rechnet damit, dass die Speicher auch heuer wieder überdurchschnittlich gefüllt werden.
Aktuell versuchten die Unternehmen, möglichst wenig Gas zu kaufen, in Deutschland stärker als in Österreich, denn ab Mitte März würde Gas infolge des niedrigen Ölpreises billiger, hieß es heute. Es gebe eine Überliquidität bei Gas. Die E-Control rechnet mit sinkenden Gaspreisen.
Die Versorgungssicherheit mit Strom sei im Vorjahr besser gewesen als den Jahren davor, trotz mehr Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien, so Boltz. Österreich habe sehr viel Reserveleistungen - Wasserkraftwerke, Pumpspeicher und auch sehr viele KWK-Anlagen. Es gebe in Österreich keinen Versorgungsengpass.
Zum Thema Aufteilung des deutschen Strommarkts in zwei Preiszonen wies E-Control-Vorstand Martin Graf darauf hin, dass sich für Unternehmen wohl Wettbewerbsnachteile gegenüber deutschen Unternehmen ergeben würden. „Unsere Bemühungen gehen in Richtung einer einheitlichen Preiszone.“ Die Mehrkosten für zwei Preiszonen waren in einer Studie von zwei Energiebörsen zuletzt mit bis zu 100 Mio. Euro pro Jahr beziffert worden. Die E-Control würde diesen Wert höher ansetzen.
Bei der Energieunion gehe es unter anderem darum, wie die Fördersysteme in eine den Markt unterstützende Form umgewandelt werden könnten und wie der Strommarkt aussehen solle, etwa, ob es zulässig sei, fossile Kraftwerksbetreiber zu unterstützen, so Boltz. Es müssten Regeln gefunden werden, dass man im gemeinsamen Markt gemeinsam reagieren könne. Im Sommer sei mit ersten Vorschlägen zu rechnen.
Ob die E-Control bei der Ausschreibung für die im Zusammenhang mit dem Energieeffizienzgesetz notwendige Monitoringstelle teilnehmen werde, ließ der E-Control-Vorstand heute offen.
Mehr Transparenz am europäischen Energie-Großhandelsmarkt soll die sogenannte REMIT-Verordnung bringen. Österreich sei hier sehr gut vorbereitet, so Boltz. Vor der Meldung der Handelsdaten müssen sich dabei bei der E-Control einmalig alle Energieunternehmen und Händler registrieren lassen.
~ WEB http://www.e-control.at ~ APA427 2015-03-16/15:42