Regionalbahn durch Stadt Salzburg: Unterirdisch am wirtschaftlichsten
Salzburg/Berchtesgaden/Traunstein (APA) - Der Salzburger Zentralraum könnte bei der Lösung seines Verkehrsproblems einen Schritt weitergekom...
Salzburg/Berchtesgaden/Traunstein (APA) - Der Salzburger Zentralraum könnte bei der Lösung seines Verkehrsproblems einen Schritt weitergekommen sein: Eine aktuelle Studie beurteilt eine - teilweise unterirdische - Regionalbahn durch die Innenstadt als machbar und wirtschaftlich am zweckmäßigsten. Verkehrs-Landesrat Hans Mayr (Team Stronach) will das Projekt jetzt rasch vorantreiben. Die gesamte Regionalpolitik stehe hinter dem Vorhaben.
Seit Jahrzehnten geistert das Projekt „U-Bahn“ als vermeintliches Allheilmittel gegen den drohenden Verkehrsinfarkt durch Stadt- und Landespolitik. Immer wieder wurden aber auch alternative Vorschläge in die Diskussion eingeworfen, mit dem Effekt, dass Salzburg nie geschlossen auftrat und beim Bund kaum Gehör fand. Gleichzeitig ging der Anteil des öffentlichen Verkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen in Salzburg stetig zurück. Schenkt man Mayr Glauben, spricht Salzburg ab sofort nur mehr mit einer Stimme. „Das ist mit allen abgesprochen, von der gesamten Landesregierung über Bürgermeister Heinz Schaden bis zur EuRegio und den betroffenen Gemeinden: Es gibt eine mit allen abgestimmte Meinung“, betonte der Landesrat am Montag bei der Präsentation.
Die PTV Group aus Karlsruhe kam in ihrer gesamtwirtschaftlichen Bewertung zum Schluss, dass das Herzstück des Projektes mit mehreren Regionalbahnen aus Bayern und dem Salzburger Umland die Altstadtquerung ist. Von den drei möglichen Varianten liege das Nutzen-Kosten-Verhältnis bei der unterirdischen Lösung am höchsten, auch wenn diese die teuerste ist, was die Investitionskosten betrifft. Konkret sieht diese so aus, dass die beim Salzburger Hauptbahnhof bereits unter der Erde ankommende Salzburger Lokalbahn bis zur Akademiestraße im Süden der Stadt unterirdisch verlängert werden soll. Von dort soll sie oberirdisch am Rande der Alpenstraße bis zur Hellbrunner Brücke geführt werden. Geschätzte Kosten: rund eine halbe Milliarde Euro. Laut Studienautorin Petra Strauß sei allerdings die höchste Verkehrswirksamkeit gegeben, wenn die Bahn über Anif und Rif bis Hallein weitergeführt werde.
Sämtliche anderen Regionalbahn-Projekte, die gemeinsam mit dem „Herzstück“ unter dem Namen „EuRegio-Bahnen“ laufen, sollen hinter diesem Vorhaben eingereiht werden, wobei die PTV-Priorisierung als nächstes eine Bahn über Thalgau nach Mondsee und danach eine Bahn über Berchtesgaden zum Königssee in Bayern vorsieht. Danach soll eine Regionalbahn nach Mattsee und schließlich eine zum Fuschlsee und in weiterer Folge bis Bad Ischl folgen.
Ob Mayr überhaupt noch persönlich den symbolischen Spaten für den ersten Abschnitt in die Erde rammen darf, erscheint fraglich. Denn alleine die Planungen für die Altstadtquerung sollen fünf bis sechs Jahre dauern. Für die anschließende Bauzeit wurde ungefähr derselbe Zeitraum genannt. Noch ist es aber nicht soweit. Zunächst gilt es nämlich einmal, die Übernahme der Planungskosten von 30 bis 40 Millionen Euro auszuverhandeln und zu klären, wer die Planung koordiniert und durchführt. Und dann geht es erst ans Eingemachte: die Baukosten. Wobei sich der Landesrat - dank der nun angeblichen Geschlossenheit Salzburgs - zuversichtlich gibt: „Ich gehe davon aus, dass der Bund 50 Prozent übernimmt.