Tschechiens Vizepremier Babis verärgert vietnamesische Minderheit
Prag (APA) - Der tschechische Vizepremier Andrej Babis hat den Zorn der in Tschechien lebenden Vietnamesen auf sich gezogen, nachdem er ihne...
Prag (APA) - Der tschechische Vizepremier Andrej Babis hat den Zorn der in Tschechien lebenden Vietnamesen auf sich gezogen, nachdem er ihnen Steuerhinterziehung vorgeworfen hatte. Er hatte vergangene Woche im Parlament für die Einführung der Registrierkassen plädiert, um die Steuererträge zu erhöhen. Dabei argumentierte er, es gehe „auch die Vietnamesen an, die - wie bekannt - keine Steuern zahlen“.
Finanzminister Babis spielte damit auf die Tatsache an, dass in Tschechien eine 50.000 Menschen starke vietnamesische Minderheit lebt, wobei die überwiegende Mehrheit von ihnen als Kleinhändler tätig ist.
Diese Äußerung sei „unzulässig“ und Babis solle sich entschuldigen, forderte die Tschechisch-Vietnamesische Gesellschaft am Montag Babis auf. Laut dem Vorsitzenden der Gesellschaft Marcel Winter handelt es sich um eine „unzulässige Generalisierung“, weil die „überwiegende Mehrheit der vietnamesischen Unternehmer dem Staat doch ordentlich Steuern zahlen“. In einer Presseaussendung betonte Winter weiter, seine Vereinigung würde es begrüßen, wenn sich Babis bis 10. Mai entschuldigen würde, wenn der vietnamesische Staatspräsident zu einem offiziellen Besuch nach Tschechien kommen soll.