Vizepräsident Sierra Leones versteckt sich - US-Asyl beantragt
Freetown (APA/dpa) - Der Vizepräsident des westafrikanischen Ebola-Landes Sierra Leone ist nach eigenen Angaben aus Furcht um sein Leben in ...
Freetown (APA/dpa) - Der Vizepräsident des westafrikanischen Ebola-Landes Sierra Leone ist nach eigenen Angaben aus Furcht um sein Leben in ein Versteck geflohen. Samuel Sam-Sumana sagte am Montag einem örtlichen Radiosender, er fürchte auch um die Sicherheit seiner Familie.
Der Vizepräsident beantragte nach eigener Darstellung am Samstag bei der US-Botschaft in Freetown politisches Asyl, als Soldaten sein Haus umstellten. Sam-Sumana hatte vor seiner Ernennung 2007 in den USA gelebt.
Die Regierung von Präsident Ernest Bai Koroma warf dem Vizepräsidenten Paranoia vor. Er sei in seiner Residenz in Sicherheit, sagte Sprecher Abdulai Bayraytay dem Sender FM 98.1. Das US-Außenministerium appellierte an alle Parteien, die Krise unter Einhaltung der Gesetze zu lösen.
Der Hintergrund der politischen Krise innerhalb der Regierung Sierra Leones blieb zunächst weitestgehend unklar. Der Vizepräsident war vor rund zwei Wochen aus der Regierungspartei APC ausgeschlossen worden. Ihm wurde vorgeworfen, eine konkurrierende Partei gründen zu wollen. Etwa zur gleichen Zeit hatte der Vizepräsident angekündigt, sich freiwillig für 21 Tage in Quarantäne zu begeben, nachdem einer seiner Leibwächter an Ebola erkrankt war.