Orthodoxer Kirchenführer aus der Ukraine in Wien operiert
Wien (APA) - Das Oberhaupt der ukrainisch-orthodoxen Kirche, Filaret Denyssenkot, hat sich in Österreich einer Herzoperation unterzogen. Das...
Wien (APA) - Das Oberhaupt der ukrainisch-orthodoxen Kirche, Filaret Denyssenkot, hat sich in Österreich einer Herzoperation unterzogen. Das teilte die Pressestelle des Kiewer Patriarchats am Montagabend mit. Der 86-jährige Kirchenführer, dessen Kirche sich nach dem Zerfall der Sowjetunion von Moskauer Patriarchat abgespalten hatte, gilt als äußerst einflussreiche Persönlichkeit in der Ukraine.
Der Patriarch befinde sich seit einer Woche in Behandlung und habe sich am 16. März in einer führenden Wiener Klinik erfolgreich der von den Ärzten empfohlen Einsetzung von sogenannten Stents - Gefäßstützen - in die Herzgefäße unterzogen, schrieb die Pressestelle am Montag: „Der Allgemeinzustand des Patriarchen ist zufriedenstellend. Es ist geplant, dass der Vorsteher des Kiewer Patriarchats bis Ende der Woche in die Ukraine zurückkehrt.“
Obwohl andere orthodoxe Kirchen die ukrainisch-orthodoxe Kirche, das Kiewer Patriarchat, wegen ihrer Abspaltung von Moskau als nicht legitim erachten, war der betont ukrainisch-patriotische Patriarch Filaret zuletzt eine wichtige politische Stimme in seiner Heimat. Die neuen Machthaber in Kiew bestärkte er wiederholt in ihrer Kritik an der „russischen Aggression“. Bei einem runden Tisch im vergangenen Mai, an dem Wege aus einem sich anbahnenden Krieg gesucht worden waren, hatte der aus dem Donbass gebürtige Kirchenmann sich etwa kategorisch gegen einen Dialog mit den prorussischen Separatisten ausgesprochen.
Wiener Ärzte erfreut sich unter wohlhabenden Ukrainern großer Beliebtheit. So ließ sich etwa der damalige Präsidentschaftskandidat Viktor Juschtschenko nach einer Dioxinvergiftung 2004 in einer Privatklinik der Bundeshauptstadt behandeln.