Kampf gegen IS

Rückschlag für irakische Armee bei Schlacht um Tikrit

Irakische Truppen bei Tikrit.
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Kämpfer der Extremisten haben nördlich der Stadt Teile einer Versorgungsroute der Armee unter Kontrolle gebracht.

Tikrit - Zwei Wochen nach Beginn einer Großoffensive gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) haben die irakischen Streitkräfte einen Rückschlag erlitten. Kämpfer der Extremisten hätten nördlich der Stadt Tikrit Teile einer Versorgungsroute der Armee unter Kontrolle gebracht, hieß es am Montag aus Sicherheitsquellen. Die irakischen Kräfte hätten sich zurückgezogen.

Armee, schiitische Milizen und sunnitische Stammeskämpfer hatten die Großoffensive mit rund 30.000 Mann begonnen, um die strategisch wichtige Stadt Tikrit zurückzuerobern. Der Heimatort des früheren Langzeitherrschers Saddam Hussein liegt an einer Verbindungsstraße zwischen Bagdad und der IS-Hochburg Mossul im Norden des Iraks.

In der vergangenen Woche waren die irakischen Streitkräfte nach eigenen Angaben bis ins Zentrums Tikrits vorgestoßen. Seit mehreren Tagen stockt der Vormarsch jedoch. Iraks Innenminister Mohammed Salim al-Ghaban erklärte nach irakischen Medienberichten, die Streitkräfte hätten ihr Tempo gedrosselt, damit Zivilisten die Stadt verlassen könnten.

Ein hochrangiger irakischer Militär hatte am Sonntagabend jedoch erklärt, die Armee benötige die Hilfe der USA zur Befreiung Tikrits. Die US-Streitkräfte besäßen die moderne Technik, um IS-Ziele identifizieren zu können, sagte General Abdelwahab al-Saadi.

Iran soll Raketen geliefert haben

Der Iran soll indes Waffen an den Irak geliefert haben. Das berichtete die „New York Times“ am Montag (Ortszeit) unter Berufung auf drei nicht namentlich genannte Vertreter der US-Regierung in Washington. Geliefert wurden offensichtlich hoch entwickelte Raketen. Aufgefallen sei dies zunächst bei der Analyse von Luftbildern von Truppenbewegungen.

Zum Einsatz seien die besagten Waffen bisher jedoch noch nicht gekommen, hieß es weiter. Washington sei besorgt, dass dies die Spannungen in der Region anheizen könnte. (APA/dpa)

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