Energiewende zog EnBW 2014 in die Verlustzone

Karlsruhe (APA/Reuters) - Die Energiewende hat dem drittgrößten deutschen Energiekonzern EnBW im vergangenen Jahr einen Verlust eingebrockt....

Karlsruhe (APA/Reuters) - Die Energiewende hat dem drittgrößten deutschen Energiekonzern EnBW im vergangenen Jahr einen Verlust eingebrockt. Bei einem geringem Umsatzanstieg auf 21 Mrd. Euro schlug bei der Energie Baden-Württemberg unter dem Strich ein Verlust von 450 Mio. Euro zu Buche, nach einem Gewinn von 51 Mio. Euro im Vorjahr, wie das Unternehmen am Dienstag im Geschäftsbericht mitteilte.

Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) sank um 2,6 Prozent auf 2,17 Mrd. Euro.

Die Karlsruher kämpfen wie E.ON und RWE mit dem Preisverfall an den Strombörsen. E.ON hatte einen Rekordverlust von 3,2 Mrd. Euro erlitten, bei RWE waren es knapp 1,3 Mrd. Euro. Durch den Ausbau des Ökostroms und Überkapazitäten an Kraftwerken sinken die Strompreise an der Börse. Die EnBW musste deshalb hohe Abschreibungen auf konventionelle, unrentable Kraftwerke vornehmen.

EnBW-Chef Frank Mastiaux will die Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen ausbauen. Doch im erhofften Wachstumsfeld erlitt der staatliche Energiekonzern den größten Rückschlag: Der operative Gewinn sank um 13 Prozent auf 191 Mio. Euro. Auch mit der Netznutzung verdiente EnBW deutlich weniger. Das größte Geschäftsfeld Erzeugung und Handel legte hingegen um sieben Prozent auf fast 900 Mio. Euro Gewinn zu.

Die EnBW ist in Österreich mit rund einem Drittel am niederösterreichischen Versorger EVN beteiligt und damit zweitgrößter Aktionär nach dem Mehrheitseigentümer Land Niederösterreich.

~ ISIN DE0005220008 WEB http://www.enbw.com ~ APA082 2015-03-17/09:27