Börse Frankfurt im Eröffnungshandel leicht schwächer

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Nach dem Sprung über 12.000 Punkte ist beim DAX am Dienstag zunächst eine Verschnaufpause angesagt. Die Ve...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Nach dem Sprung über 12.000 Punkte ist beim DAX am Dienstag zunächst eine Verschnaufpause angesagt. Die Versuchung für die Anleger sei nun hoch, Gewinne mitzunehmen, erklärte Marktstratege Stan Shamu vom Broker IG.

Der deutsche Leitindex notierte am Morgen nahezu unverändert mit einem Minus von 0,03 Prozent bei 12.163,98 Punkten. Zum Wochenauftakt hatte er dank der Geldflut der Europäischen Zentralbank (EZB) um mehr als zwei Prozent zugelegt und damit seine gut neunwöchige Gewinnserie fortgesetzt.

Die anderen Indizes präsentierten sich uneinheitlich: Der MDAX der mittelgroßen Werte sank am Dienstagmorgen um 0,27 Prozent auf 21.056,21 Punkte, während der Technologiewerte-Index TecDAX 0,18 Prozent auf 1.676,05 Punkte gewann. Der Eurozonen-Leitindex Euro-Stoxx-50 stieg um 0,08 Prozent auf 3.709,73 Punkte.

Über die weitere Entwicklung sind die Experten uneins. IG-Experte Shamu geht nicht davon aus, dass der von der EZB getriebene Aufwärtstrend schon vorbei sein muss. Investoren könnten geradezu auf kleinere Rückschläge warten, um Aktien zu kaufen. Zudem sorgten die überwiegend festeren asiatischen Börsen am Dienstagmorgen für etwas Unterstützung.

Vorsichtiger äußerte sich hingegen Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin „Index-Radar“. „Aktuell befinden sich nicht nur einzelne Papiere auf einem stark überkauften Niveau, sondern der Gesamtmarkt“, warnte er. Dies ergebe „eine durchaus explosive Ausgangslage, bei der Anleger nun sehr vorsichtig sein sollten“.

Im weiteren Handelsverlauf schauen die Anleger auf die deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen sowie auf Verbraucherpreise aus der Eurozone. Weiter im Fokus steht die Sitzung der US-Notenbank Fed. Experten erwarten einen Hinweis auf die erste Zinserhöhung in den USA seit Beginn der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise.

Mit einer Änderung der Wortwahl im Anschluss an die Zinssitzung am Mittwoch könnten die Währungshüter den Finanzmärkten signalisieren, dass im Sommer der Startschuss für die Zinswende fallen könnte. Die US-Geldpolitik würde sich damit gegen den Trend einer immer stärkeren Lockerung entwickeln, der in zahlreichen anderen Notenbanken zu beobachten ist, darunter der EZB.

Unter den deutschen Einzelwerten stachen am Dienstag die Aktien der Lufthansa heraus: Sie gaben wegen des angekündigten Pilotenstreiks um 0,69 Prozent nach. Die Fluggesellschaft habe in ihrem Geschäftsausblick keine Streikkosten berücksichtigt, merkte ein Händler an. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat ihre Mitglieder für Mittwoch zu einem eintägigen Streik auf den innerdeutschen Kurz- und Mittelstrecken der Lufthansa aufgerufen.

Am MDAX-Ende ging es für Hugo Boss um 2,23 Prozent auf 115,95 Euro bergab, nachdem Permira seinen Komplettausstieg beim Modekonzern angekündigt hatte. Der Finanzinvestor biete 8,4 Millionen Aktien entsprechend einem Anteil von rund zwölf Prozent institutionellen Investoren zum Kauf an, hatte Hugo Boss mitgeteilt. Händlern zufolge gingen die Papiere zu je 113 Euro über den Tisch.

Die Aktien von Wacker Chemie verloren nach der Bekanntgabe von Geschäftszahlen 0,57 Prozent. Einem Analysten zufolge liegen die endgültigen Jahresresultate des Spezialchemiekonzerns und Halbleiter-Zulieferers im Rahmen der bereits veröffentlichten Eckdaten. Optimistische Erwartungen für das laufende Jahr und die angekündigte Verdreifachung der Dividende verpufften am Markt.

~ ISIN DE0008469008 ~ APA113 2015-03-17/10:06