Jäger fordern Verbote, um die Tiere zu schützen
Bezirksjägermeister Martin Antretter wurde wiedergewählt. Er fordert Wildruhezonen, um die Freizeitsportler in Bahnen zu lenken.
Kirchberg –Mahnende Worte fand Bezirksjägermeister Martin Antretter für seine Kollegen aus dem Bezirk Kitzbühel bei der Bezirkstrophäenschau in Kirchberg. Die Bilanz von Antretter fiel dennoch positiv aus. Die Abschussquote würde die Bilanz allerdings trüben. Auch wenn er betonte, „dass die Jägerinnen und Jäger alles in ihrer Macht Stehende tun, um diese zu erfüllen“.
Sorgen bereitet Antretter das Gamswild. „Wir müssen beim Gamswild mehr Rücksicht nehmen“, mahnte der Bezirksjägermeister. Die vor allem nach wie vor im Brixental wütende Räude hat ebenfalls zu einer massiven Dezimierung geführt. Die Wildkrankheit tobt aber auch unter dem Steinwild am Rettenstein. Zählten die Verantwortlichen im Vorjahr noch 123 Stück, sind heuer nur noch 30 Stück übrig. „Wir müssen mit dem Steinwild sehr, sehr vorsichtig umgehen, um den restlichen Bestand zu retten“, betonte Kitzbühels oberster Jäger.
Allen Grund zu strahlen hatte Antretter dann bei der Wahl des Bezirksjägermeisters. Der Westendorfer steht seit zwölf Jahren den Kitzbüheler Jägern vor. „Als ich damals angefangen habe, gab es ein paar Tourengeher und Mountainbiker. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass dadurch einmal solche Probleme entstehen, wie wir sie heute haben. Ich plädiere daher für Wildruhezonen – es wird auch nicht nur mit Geboten gehen, es müssen auch Verbote her“, betonte Antretter.
Was ihn freue, sei auch die verbesserte Kommunikation untereinander. Die Wiederwahl war quasi ein Formalakt – Antretter wurde mit 96 Prozent der Stimmen nahezu einstimmig wiedergewählt. „Ich werde mich weiterhin mit aller Kraft für die Jagd im Bezirk einsetzen“, freut sich Antretter über das große Vertrauen, das ihm ausgesprochen wurde.
Bei den Ansprachen der Ehrengäste stand vor allem die anstehende Jagdgesetznovelle im Mittelpunkt. „Wir haben viele Dinge auf den Weg gebracht, einige Dinge sind noch einzuarbeiten“, erklärte LA Josef Edenhauser.
Ein Höhepunkt waren natürlich auch heuer die Ehrungen verdienter Waidmänner. Das Ehrenzeichen des Bezirkes für besondere Verdienste um die Jagd im Bezirk erhielten der Obmann der Nachsuchestation und verdiente Funktionär Horst Kraisser aus St. Johann sowie die langjährigen Jagdpächter Robert Heim (Kössen), Richard Steger (Waidring) sowie Simon Trixl (Fieberbrunn). Simon Loidfelder (Schwendt) wurde für die 30-jährige Mitgliedschaft bei der Jagdhornbläsergruppe Erpfendorf geehrt. Außerdem erhielt Wildmeister Friedl Kofler für seine langjährige Arbeit bei der Initiative des TJV „Der Jäger in der Schule“ und für seine Arbeit als Rotwildreferent und Mitglied der Bewertungskommission ein Ehrengeschenk. (TT)