Leiter von rumänischer Antikorruptionsbehörde zurückgetreten
Bukarest (APA) - Einen Tag nach seiner Festnahme wegen Korruptionsvorwürfen ist der Chef der rumänischen Integritätsbehörde (ANI), Horia Geo...
Bukarest (APA) - Einen Tag nach seiner Festnahme wegen Korruptionsvorwürfen ist der Chef der rumänischen Integritätsbehörde (ANI), Horia Georgescu, am Dienstag zurückgetreten. Die Antikorruptionsstaatsanwaltschaft (DNA) wirft Georgescu, der zu den bekannten Figuren der Korruptionsbekämpfung in Rumänien gehört, Amtsmissbrauch in seiner früheren Funktion als Mitglied der Restitutionsbehörde vor.
Georgescu fungierte seit 2012 als Chef der ANI, die zu den wichtigen Antikorruptionsinstitutionen in Rumänien gehört und befugt ist, Vermögens- und Interessensverhältnisse von Politikern zu überprüfen. Davor war Georgescu ab 2008 Generalsekretär der ANI gewesen. Bis 2010 war er Mitglied der Restitutionskommission, die für die Rückgabe von im Kommunismus beschlagnahmtem Eigentum zuständig ist beziehungsweise über Kompensationssummen zu entscheiden hat. In dieser Zeit soll sich Georgescu mehrfach an illegalen, bevorzugten oder überevaluierten Rückzahlungen beteiligt haben.
In dem weitverzweigten Korruptionsskandal, in dem unter anderen auch die ehemalige Leiterin der Staatsanwaltschaft zur Bekämpfung von organisierter Kriminalität und Terrorismus (DIICOT), Alina Bica, festgenommen wurde, wird der Schaden am Staatshaushalt von der DNA auf 75 Millionen Euro geschätzt. Georgescus Anwälte erklärten, ihr Mandant sei nicht in die Machenschaften bei der Restitutionsbehörde verwickelt gewesen. Er werde „vor Gericht beweisen, dass seine Verhaftung völlig disproportional“ gewesen sei.