Literatur

Für ein Miteinander der Kulturen

© Hauser

Autorin Susanne Scholl war Friedensbotschafterin in der Landecker Stadtbücherei.

Landeck – Emma ist so um die 60 Jahre alt, lebt in Wien, könnte aber überall in Österreich leben. Die Probleme, die sie hat, werden in ähnlicher Weise tausendfach in Österreich erlebt. Oder vielleicht doch nicht in dieser komplexen Form. Emmas Mann, der sein Leben dereinst neu ordnete und sie verließ, ist im Pflegeheim. Emma besucht ihn mehr aus Rache als aus Fürsorglichkeit. Emmas Sohn hat eine türkische Frau, sie erwarten ein Kind. Die tsche­tschenische Haushaltshilfe, der Emma Deutsch beibringt, tut alles, um ihrem Sohn eine Heimat zu schaffen, in der es keinen Krieg gibt.

Erzählt wird die Geschichte dieser Emma von der Schriftstellerin und Auslandskorrespondentin Susanne Scholl in ihrem Roman „Emma schweigt“. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Gutes Leben für alle“ las Scholl kürzlich in der Stadtbücherei Landeck. Subtil, präzise und mit feinem Humor schildert sie das Aufeinanderprallen von Kulturen. Scholl offenbart einen kritischen, analytischen Blick für die Realitäten des Lebens, wenn sie verschiedenste Lebensentwürfe beleuchtet und nebeneinanderstellt. Ganz ohne zu urteilen, ganz ohne zu werten. Der Autorin gelingt es, nicht zuletzt auf Basis einer sehr verständlichen Sprache, Emotionen zu wecken und dem Leser eine Welt zu zeigen, in der alle Kulturen eigentlich ihren Platz hätten. Frieden und Toleranz als Maß aller Dinge vorausgesetzt. (hau)

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