Steuern - Höchstbeitragsgrundlage soll einmaligen Sprung machen
Wien (APA) - Die monatliche Höchstbeitragsgrundlage soll durch die Steuerreform einen einmaligen Sprung machen: Statt der jährlichen Anhebun...
Wien (APA) - Die monatliche Höchstbeitragsgrundlage soll durch die Steuerreform einen einmaligen Sprung machen: Statt der jährlichen Anhebung von rund 90 Euro sollen es mit Anfang 2016 um 100 Euro mehr, also insgesamt 190 Euro werden. 90 Mio. Euro soll die Anhebung ins Budget spülen. Kritik daran kommt von der Arbeitgeberseite, da dies die Lohnnebenkosten in wirtschaftlich ohnehin nicht rosigen Zeiten erhöhe.
Rund 330.000 Beschäftigte soll die sprungartige Erhöhung der Höchstbeitragsgrundlage betreffen, sagen Schätzungen. Laut Vertretern der Unternehmen werden durch diesen einmaligen zusätzlichen Sprung bei der Höchstbeitragsgrundlage die Lohnnebenkosten durch die Hintertüre erhöht. Sozialexperte Martin Gleitsmann von der Wirtschaftskammer kritisierte am Dienstag im Ö1-“Morgenjournal“, dass dies ausgerechnet in wirtschaftlich schwierigen Zeiten geschehe: „Klar ist, dass unterm Strich eine Verteuerung bleibt.“
Der Leitende Sekretär des ÖGB, Bernhard Achitz, kontert der Kritik der Unternehmer. Dem Arbeitnehmer selbst würde die Anhebung der Höchstbeitragsgrundlage lediglich rund 200 Euro im Jahr kosten. Die Lohnsteuerentlastung schlage sich dafür mit gut 2.000 Euro zugute. „Es bleibt immer noch eine ordentliche Entlastung über“, meint er daher.
Profitieren soll durch den ruckartigen Anstieg der Höchstbeitragsgrundlage auch die Arbeiterkammer (AK), die dadurch einen Anstieg des AK-Umlage erwarten kann. Präsident Rudolf Kaske erwartet sich dadurch rund 165.000 Euro mehr Einnahmen pro Monat. Im Ö1-Radio kündigte Kaske an, die Mehreinnahmen in Arbeitsmarktprojekte und den Konsumentenschutz zu investieren.
(Grafik 0341-15, Format 88 x 55 mm)