Letzter Gottesdienst in Pariser „Tierkirche“ Sainte-Rita

Paris (APA) - In der für ihre Tiergottesdienste bekannten Pariser Kirche Sainte-Rita wird am Sonntag der letzte Gottesdienst vor einem geplanten Abriss gefeiert. Den wollen Gemeindemitglieder allerdings verhindern, indem sie das Gebäude Tag und Nacht besetzt halten, wie die katholische Nachrichtenagentur Kathpress unter Berufung auf die französische Tageszeitung „Le Figaro“ am Dienstag berichtete.

In Saint-Rita im 15. Arrondissement war es jeden Sonntag gestattet, seine Haustiere mitzubringen und segnen zu lassen. Besonders bekannt war der Gottesdienst zu Ehren des Heiligen Franz von Assisi am 4. Oktober, zu dem Tausende Menschen selbst mit Dromedaren, Zebras oder Affen anreisten.

Anstelle der Kirche sollen Sozialwohnungen und ein Parkplatz entstehen. Die sechs Geistlichen der vom Vatikan nicht anerkannten „katholischen gallikanischen Kirche“ um deren Erzbischof Dominique Philippe hatten jahrelang versucht, mit juristischen Mitteln gegen den Abriss vorzugehen, den Kampf aber jetzt aufgegeben. Im März 2014 hatte ein Pariser Verwaltungsgericht eine Klage gegen den angeordneten Abriss der Kirche aus dem Jahr 1900 abgewiesen. Der Gemeinde wurden sechs Monate Zeit eingeräumt, sich eine neue Bleibe zu suchen.

Die gallikanische Gemeinschaft hatte das Gebäude 1988 gemietet, nachdem es zuvor zwölf Jahre leergestanden war. 2012 wurde die Kirche an einen Immobilieninvestor aus Nantes verkauft, der die Mieter mittels gerichtlicher Klagen zum Aufgeben brachte. Die unklare Rechtspersönlichkeit des Mieters war ein entscheidender Grund für die Niederlage der Gallikaner-Gemeinde.