Gespräche über iranisches Atomprogramm in der Schweiz fortgesetzt

Lausanne (APA/AFP) - US-Außenminister John Kerry und sein iranischer Amtskollege Mohammed Javad Zarif haben ihre Verhandlungen über das umst...

Lausanne (APA/AFP) - US-Außenminister John Kerry und sein iranischer Amtskollege Mohammed Javad Zarif haben ihre Verhandlungen über das umstrittene iranische Atomprogramm fortgesetzt. An dem zweistündigen Treffen im schweizerischen Lausanne nahmen am Dienstag auch US-Energieminister Ernest Moniz und der Leiter der iranischen Atomenergiebehörde, Ali Akbar Salehi, teil.

Kerry und Zarif hatten bereits am Montag stundenlang verhandelt - offenbar ohne großen Durchbruch. Bis Ende März will die sogenannte 5+1-Gruppe aus den fünf UNO-Vetomächten und Deutschland eine politische Grundsatzvereinbarung mit Teheran erzielen. Danach wird bis Anfang Juli ein vollständiges Abkommen samt der technischen Einzelheiten angestrebt. Ziel ist es, dem Iran die zivile Nutzung der Atomtechnologie zu erlauben, ihm aber die Möglichkeit zu nehmen, Atomwaffen zu entwickeln. Im Gegenzug sollen die in dem Streit verhängten internationalen Sanktionen gegen Teheran aufgehoben werden.

Nach dem Treffen mit Kerry war Zarif am Montag nach Brüssel gereist, wo er Gespräche mit den Außenministern Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens sowie der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini führte. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier erklärte nach dem Treffen, es gebe in den Verhandlungen zwar „Fortschritte“, aber auch „noch größere Hindernisse“.

Ähnlich äußerte sich am Dienstag ein US-Diplomat. „Wir haben mit Sicherheit Fortschritte gemacht“, sagte er. Einige „schwierige Themen“ seien aber noch offen. Am Montagabend hatte ein anderer US-Diplomat in Lausanne gesagt, Teheran müsse vor einer Einigung noch „sehr schwierige“ Entscheidungen treffen. „Wir hoffen noch immer, dass wir es schaffen“, fügte der Diplomat hinzu. „Aber ganz ehrlich: Wir wissen es nicht.“

Am Mittwoch sollen sich auf Beamtenebene auch Vertreter Russlands, Chinas, Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands in die Gespräche in Lausanne einschalten. Ob in dieser Woche auch noch die Außenminister der beteiligten Länder in die Schweiz reisen, ist unklar.