Russland schickt Kampfflugzeuge auf die Krim
Moskau (APA/AFP) - Russland schickt für ein groß angelegtes Militärmanöver Kampfflugzeuge auf die vor einem Jahr annektierte ukrainische Hal...
Moskau (APA/AFP) - Russland schickt für ein groß angelegtes Militärmanöver Kampfflugzeuge auf die vor einem Jahr annektierte ukrainische Halbinsel Krim. Es handle sich um Langstreckenbomber vom Typ Tupolew 22-M3, kündigte ein Vertreter des Verteidigungsministeriums am Dienstag laut den Berichten russischer Nachrichtenagenturen an.
Die Verlegung der Bomber sei Teil eines am Montag gestarteten Manövers, mit dem die Kampfbereitschaft der russischen Truppen überprüft werden solle. An dem Manöver nehmen landesweit mehr als 40.000 Soldaten teil. Präsident Wladimir Putin hatte am Montag bei einem Kurzbesuch in der Arktis persönlich die Nordflotte, die größte Flotte der russischen Marine, in volle Gefechtsbereitschaft versetzt. Moskau hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, bis 2016 wieder Bomber auf die Krim zu verlegen, wo auch die russische Schwarzmeerflotte stationiert ist. Zu Sowjetzeiten waren auf der Krim auch Kampfflugzeuge stationiert.
Auf der Krim wird in dieser Woche mit großen Pomp der erste Jahrestag des Anschlusses an Russland gefeiert. Moskau hatte die Schwarzmeer-Halbinsel am 18. März 2013 ungeachtet internationaler Proteste annektiert, nachdem sich die Bevölkerung zwei Tage zuvor in einem umstrittenen Referendum mehrheitlich für den Beitritt zur Russischen Föderation ausgesprochen hatte. Zwei Wochen zuvor hatte Putin strategisch wichtige Orte der Krim von russischen Spezialtruppen besetzen lassen, jedoch zunächst geleugnet, dass es sich um Russen handelte.
In einer am Sonntag ausgestrahlten Fernsehdokumentation sagte Putin nun, dass er den Befehl zur Übernahme der Krim noch am Tag des Sturzes des damaligen Präsidenten Viktor Janukowitsch am 23. Februar 2014 gegeben habe. Er sei damals auch bereit gewesen, die Atomstreitkräfte seines Landes in Alarmbereitschaft zu versetzen, sollte der Westen intervenieren.