US-Börsen zur Eröffnung mit leichten Verlusten erwartet

New York (APA/dpa-AFX) - Leichte Kursverluste dürften am Dienstag zur Eröffnung an den US-Aktienmärkten dominieren. Börsianer sprachen aber von einer nur dünnen Nachrichtenlage. Viele Anleger würden sich vor dem mit Spannung erwarteten Treffen der US-Notenbank zur Geldpolitik am Mittwoch zurückhalten. Investoren hoffen dann auf Klarheit über den Zeitpunkt und das Tempo der Zinswende in den USA.

Eine halbe Stunde vor Börsenstart stand der Future auf den Dow Jones Industrial mit 0,24 Prozent im Minus. Der Terminkontrakt auf den Nasdaq-100-Index kletterte dagegen mit 0,02 Prozent marginal ins Plus.

Marktanalyst Jasper Lawler von CMC Markets hebt in seinem Ausblick auf den Handelstag die gute Kursentwicklung am Vortag hervor, an dem die Börsen trotz schlechter Nachrichten von der Konjunkturseite zulegten. Eine Abschwächung des Dollar wirkte positiv.

Frische Konjunkturdaten trübten die Stimmung der Börsianer aber zunächst etwas ein: In den USA ist die Zahl der Wohnungsbaubeginne im Februar so stark wie seit vier Jahren nicht mehr gesunken. „Die Bauaktivität hat sich seit den Tiefständen im Rezessionsjahr 2009 zwar deutlich verbessert“, sagte Volkswirt Ulrich Wortberg von der Helaba. Doch im historischen Vergleich seien die Niveaus der Bauzahlen aber noch immer gedrückt. „Der überraschend deutliche Rückgang der Hausbaubeginne enttäuscht.“ Die Entwicklung sei aber wohl der kalten Witterung geschuldet.

American Airlines sprangen vorbörslich um mehr als 5 Prozent nach oben. Lawler verweist darauf, dass die Aktien der Fluggesellschaft den Platz des Pharmaherstellers Allergan im S&P-500-Index einnehmen, der vom Konkurrenten Actavis übernommen worden ist. Die Anteile am US-amerikanischen Diätunternehmen Weight Watchers verloren dagegen schon vor Börsenstart mehr als 3 Prozent. Händler machten hier eine Verkaufsempfehlung der Analysten des Schweizer Bankhauses Credit Suisse verantwortlich.

Technologiewerte bestimmen nicht zuletzt wegen der CeBIT in Hannover nachrichtlich das Geschehen. Der chinesische Online-Riese Alibaba will sich im internationalen Geschäft mit Cloud-Diensten etablieren. Als erster Schritt sei ein Rechenzentrum in Kalifornien eröffnet worden, sagte Alibaba-Manager Ethan Yu der Deutschen Presse-Agentur auf der IT-Messe. Alibaba habe keine Angst vor dem Wettbewerb mit heutigen Platzhirschen wie Amazon, Google oder Microsoft, sagte Yu. „Der Markt für Cloud-Dienste boomt, also gibt es Platz für viele Player.“

Bei Apple scheint es unterdessen mit dem seit Jahren spekulierten Online-TV-Dienst konkret zu werden. Es gehe um ein Angebot aus etwa 25 Fernsehkanälen, schrieb das „Wall Street Journal“ in der Nacht zum Dienstag. Es soll im kommenden Herbst starten und über die Box Apple TV sowie iPhones und iPads verfügbar sein. Das Angebot wäre bahnbrechend: Dem legendären Apple-Gründer Steve Jobs gelang es laut seiner Biografie nicht, die Widerstände großer Medienkonzerne gegen einen Internet-Service des Computerherstellers zu brechen.

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