Ägypten macht Muslimbrüder für Fußball-Unruhen verantwortlich
Kairo (APA/dpa) - Nach schweren Ausschreitungen bei einem Erstligaspiel in Ägypten hat die Staatsanwaltschaft nun Anklage gegen Anhänger der...
Kairo (APA/dpa) - Nach schweren Ausschreitungen bei einem Erstligaspiel in Ägypten hat die Staatsanwaltschaft nun Anklage gegen Anhänger der verbotenen Muslimbruderschaft sowie einige Ultra-Fans erhoben. 16 Personen seien wegen Mordes, Unruhestiftung und Zerstörung angeklagt, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag in Kairo mit.
Sie sollen an Unruhen vor Beginn eines Fußballspieles Anfang Februar beteiligt gewesen sein, bei denen 21 Menschen ums Leben kamen. Bei dem Kairoer Derby war es zu einer Massenpanik gekommen, nachdem Sicherheitskräfte Tränengas in die Menge gefeuert hatten. Ein Video zeigt zudem mindestens einen Polizisten, der mit einem Schrotgewehr schoss. Nach offiziellen Angaben hätten sich Fans illegal Zugang zum Stadion verschaffen wollen. Die Staatsanwalt berichtet nun außerdem, die Muslimbruderschaft habe die Fans mit Waffen ausgerüstet.
Die Bruderschaft wurde im Land nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi als Terrororganisation eingestuft. Sie wird für viele Missstände in Ägypten verantwortlich gemacht, Hunderte Anhänger wurden zu langjährigen Haftstrafen oder gar zum Tode verurteilt. Nach den Fußballunruhen hatten Behörden eine 40-tägige Trauerphase für die Erste Liga angeordnet. Der Spielbetrieb soll ab diesem Freitag ohne Zuschauer fortgesetzt werden.