Nigeria bekommt 380 Mio. Dollar des Ex-Diktators Abacha zurück

Genf (APA/sda) - Nigeria werden 380 Millionen Dollar (rund 360 Mio. Euro) der Familie des ehemaligen Diktators Sani Abacha zurückerstattet. ...

Genf (APA/sda) - Nigeria werden 380 Millionen Dollar (rund 360 Mio. Euro) der Familie des ehemaligen Diktators Sani Abacha zurückerstattet. Das teilte die Staatsanwaltschaft im schweizerischen Genf am Dienstag mit. Damit findet ein jahrelanges juristisches Tauziehen um die in Luxemburg beschlagnahmten Gelder ein Ende.

Die Rückerstattung wurde wegen eines Abkommens zwischen der nigerianischen Regierung und der Familie Abacha möglich, hieß es seitens der Staatsanwaltschaft. Nigeria erhält somit weitere Gelder des früheren Diktators, der das Land von 1993 bis zu seinem Tod 1998 mit eiserner Hand führte. Nach Schätzungen soll er während seiner Herrschaft bis zu 2,2 Milliarden Dollar im Ausland versteckt haben.

Nach Abachas Tod wurden rund 700 Mio. Dollar auf Schweizer Konten gefunden. Nach einem langen juristischen Hickhack überwies die Schweiz zwischen Dezember 2003 und April 2004 insgesamt 200 Mio. Dollar an Nigeria. Ein Jahr später folgten 500 Mio. Dollar. Das höchste Gericht kam zu dem Schluss, dass diese Gelder offensichtlich kriminellen Ursprungs seien.

Bei den 380 Mio. Dollar, die nun rückerstattet werden sollen, handelt es sich um Gelder, die in Tarnfirmen in Luxemburg angelegt wurden. Sie wurden seit 2006 auf Antrag der Genfer Justiz beschlagnahmt. Die Rückerstattung erfolgt unter der Aufsicht der Weltbank.

In dem Abkommen sei auch vereinbart worden, dass Nigeria die Klage gegen Abba Abacha, den Sohn des verstorbenen Diktators, fallen lässt, hielt die Staatsanwaltschaft fest. Die Genfer Justiz kann deshalb ein 1999 eröffnetes Strafverfahren gegen den Diktatorensohn einstellen.