Streit um 100 Euro: Prozess wegen Mordversuchs in Salzburg
Salzburg/Grödig (APA) - Ein Streit um 100 Euro hat für einen Vater und seine zwei Söhne in Salzburg zu einem Prozess wegen versuchten Mordes...
Salzburg/Grödig (APA) - Ein Streit um 100 Euro hat für einen Vater und seine zwei Söhne in Salzburg zu einem Prozess wegen versuchten Mordes geführt. Der Vater gab den Hunderter einem Neffen für einen Einkauf für die Gedenkfeier an die verstorbene Großmutter. Doch ein 28-Jähriger nahm dem Neffen den Schein ab, weil dieser ihm offenbar Geld schuldete. Daraufhin sollen die Angeklagten eine Racheaktion gestartet haben.
Das Trio, das im Flachgau wohnt, suchte am 28. November 2014 den 28-jährigen Österreicher in einem ehemaligen Steinbruch in Grödig bei Salzburg auf, wo dieser mit Aufbauarbeiten für einen Krampuslauf beschäftigt war. Zuvor hatten die drei Beschuldigten ihm laut Anklage noch eine SMS geschickt: „Du bist tot du Hurensohn.“ Als sie dann vor dem Kontrahenten standen, soll der 28-Jährige sie mit den Worten „ihr müsst mich schon umbringen, wenn ihr euer Geld wieder haben wollt“ provoziert haben.
Die drei Männer, gebürtige Mazedonier, waren laut Anklage mit einem Messer bewaffnet. Der Streit in dem Steinbruch eskalierte. Die Beschuldigten sollen den 28-Jährigen mit dem Messer am Hals verletzt haben, aber nicht schwer. Der Vater habe seine 24 und 19 Jahre alten Söhne auch noch aufgefordert, den Mann „umzubringen“, wie der Staatsanwalt erklärte. Die zwei Burschen seien dann nochmals auf das Opfer losgegangen, das schließlich flüchten konnte.
Die Angeklagten - sie werden von Rechtsanwalt Karl Wampl verteidigt - rechtfertigten sich beim Prozess am Dienstag damit, dass es sich um eine Verschwörung der Krampusgruppe handle. Mitglieder der „Pass“ bezeugten den Vorfall. In dieser Woche sind insgesamt vier Prozesstage im Schwurgerichtssaal des Landesgerichtes Salzburg anberaumt. Die Verhandlung leitet Richterin Bettina Maxones-Kurkowski.