Lehrer protestierten in Belgrad gegen Sparmaßnahmen der Regierung
Belgrad (APA) - Mehrere Tausend Lehrer haben am Dienstag in der serbischen Hauptstadt Belgrad gegen Sparmaßnahmen der Regierung protestiert....
Belgrad (APA) - Mehrere Tausend Lehrer haben am Dienstag in der serbischen Hauptstadt Belgrad gegen Sparmaßnahmen der Regierung protestiert. Diese hatte im Vorjahr eine Kürzung der Einkommen im öffentlichen Bereich vorgenommen und damit Beschäftigte im bereits zuvor schlecht bezahlten Bildungswesen in eine noch prekärere Situation gebracht.
Die vor dem Regierungsgebäude demonstrierenden Lehrer forderten, die Gewerkschaftsführer zu Gesprächen ins Ministerium einzuladen. Bildungsminister Srdjan Verbic stellte sich den Demonstranten, um ein Gespräch zu führen, wurde jedoch von einem Teilnehmer mit Wasser übergossen. Er kehrte daraufhin ins Ministerium zurück.
In etwa 450 Schulen Serbiens wird seit Mitte November gestreikt, die Unterrichtsstunden wurden von 45 auf 30 Minuten gekürzt. Auch die heutigen Gespräche zwischen dem Minister und den Gewerkschaftsvertretern brachten keine Lösung. Das monatliche Durchschnittseinkommen der Lehrer liegt bei 36.000 Dinar (299 Euro).
Eine Lösung hat auch Regierungschef Aleksandar Vucic nicht parat. Die Forderungen der Lehrer seien gerecht, jedoch könne er die Kreditvereinbarung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht fallen lassen, sagte Vucic gegenüber Medien.
Strenge Sparmaßnahmen im öffentlichen Bereich und die Pensionssenkung gehören zu Maßnahmen, zu denen sich Serbien verpflichtet hatte, um einen neuen „präventiven“ IWF-Kredit in der Höhe von gut einer Milliarde Euro zu erhalten. Dieser wurde Ende Februar gewährt.