Türkei und Aserbaidschan beginnen Bau neuer Gas-Pipeline
Ankara/Baku (APA/AFP) - Die Türkei hat mit dem Bau einer neuen Gas-Pipeline begonnen, die Erdgas aus Aserbaidschan über Georgien und die Tür...
Ankara/Baku (APA/AFP) - Die Türkei hat mit dem Bau einer neuen Gas-Pipeline begonnen, die Erdgas aus Aserbaidschan über Georgien und die Türkei nach Europa bringen soll. Die Präsidenten der drei Länder, Recep Tayyip Erdogan, Ilham Alijew und Giorgi Margwelaschwili, gaben am Dienstag im osttürkischen Kars gemeinsam per Knopfdruck das Startzeichen für das Projekt. Das erste Gas soll in drei Jahren fließen.
Die nun begonnene 1.850 Kilometer lange Transanatolische Erdgas-Pipeline (Tanap) führt von der türkischen Ostgrenze zum europäischen Teil des Landes. Sie bildet den Anschluss zu einer weiteren bereits existierenden Pipeline vom Kaspischen Meer in die Osttürkei. Im Westen soll der Weitertransport über Griechenland, Albanien und über eine Pipeline durch die Adria bis nach Italien sichergestellt werden.
Das Gas stammt aus dem Gasfeld Schah Denis im Kaspischen Meer, das Gesamtreserven von rund einer Billion Kubikmeter Gas besitzt. Das Tanap-Projekt ist mit 10 Mrd. US-Dollar (9,47 Mrd. Euro) veranschlagt. An der Zeremonie in Kars nahm auch EU-Energiekommissar Maros Sefcovic teil.
Zunächst sollen ab 2018 rund 16 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr gen Westen gepumpt werden. Bis zum Jahr 2026 ist eine Jahreskapazität vom mehr als 31 Milliarden Kubikmetern geplant - die rohstoffarme Türkei behält dabei rund sechs Milliarden Kubikmeter für sich. Im Endausbau könnte Tanap rund fünf Prozent des europäischen Gasbedarfs von rund 500 Milliarden Kubikmeter Erdgas im Jahr decken - und damit die Abhängigkeit von Importen aus Russland erheblich verringern.