Kinder- und Jugendhilfereferenten tagten in St. Pölten

St. Pölten (APA) - Bei der Landes-Kinder- und Jugendhilfereferentenkonferenz in St. Pölten sind am Dienstag 14 Beschlüsse gefasst worden. An...

St. Pölten (APA) - Bei der Landes-Kinder- und Jugendhilfereferentenkonferenz in St. Pölten sind am Dienstag 14 Beschlüsse gefasst worden. Anschließend hob Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) laut dem NÖ Landespressedienst u.a. das Thema eines uneingeschränkten Karenzrechtes für Pflegeeltern hervor. Derzeit bestehe laut Gesetz kein Karenzanspruch, wenn keine Adoptionsabsicht besteht.

„Die Pflegeeltern müssen sich daher in vielen Fällen Urlaub nehmen oder sogar kündigen, um besonders herausfordernde Situationen mit oft traumatisierten Kindern bewältigen zu können“, sagte Karmasin. Im Bereich Gewalt und -Prävention sprach sie von der Diskrepanz zwischen einem deutlich veränderten Bewusstsein und der nach wie vor bestehenden Realität von Ohrfeigen als „Erziehungsmaßnahme“.

Die seit 1. Dezember im Familienministerium angesiedelte Beratungsstelle Extremismus weise mit über 200 Kontakten genau so viele auf wie Deutschland im Jahr 2014. Karmasin verwies auch auf ein in Bayern laufendes Projekt, das in Form von Familienpaten niederschwellige Hilfe biete.

Landesrat Maurice Androsch (SPÖ) nannte u.a. die soziale Absicherung der Pflegeelternschaft. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, von denen es derzeit in den Erstaufnahmezentren rund 800 gebe, sollen in Niederösterreich künftig in Gruppengrößen von maximal 48 pro Einrichtung untergebracht werden.

Laut Landesrat Karl Wilfing (ÖVP) habe die Fachstelle für Gewaltprävention in den vergangenen fünf Jahren u.a. mit Kindertheaterstücken über 10.000 Kinder und Jugendliche erreicht. Mit dem Übergang von der Kinder- und Jugendwohlfahrt zur Kinder- und Jugendhilfe sei die mobile präventive Arbeit „massiv“ aufgewertet worden, um den worst case einer Heimzuweisung zu vermeiden. Wilfing sprach laut der Aussendung von einer Verdreifachung der Mittel von vier Millionen Euro 2011 auf rund 13 Millionen Euro im Jahr 2014, wobei sich die Gemeinden mit 50 Prozent an den Kosten beteiligen.