Das literarische Werk von Teresa von Avila

Madrid/Wien (APA) - Die Heilige Teresa von Avila hat ein umfangreiches literarisches Werk - acht Bände mit zusammen etwa 4.000 Seiten - über...

Madrid/Wien (APA) - Die Heilige Teresa von Avila hat ein umfangreiches literarisches Werk - acht Bände mit zusammen etwa 4.000 Seiten - über ihr Leben und ihre Lehre für das geistliche Leben, speziell zum Ordensleben, hinterlassen. Meist handelt es sich dabei um Aufträge von ihren Oberen und Beichtvätern.

Die längste Schrift ist ihre Selbstbiografie in 40 Kapitels im „Buch meines Lebens“. Weitere Schriften: „Weg der Vollkommenheit“, eine Art geistlicher Instruktion für den von ihr reformierten Orden; „Gedanken über die Liebe Gottes“ über die Verehrung, mit der heilige Bücher zu lesen sind; „ Die Innere Burg oder die Wohnungen“ - eine Beschreibung ihrer Seele, indem sie sie mit einer Burg mit vielen Wohnungen vergleicht, die auf Gott, den Burgherrn hin geöffnet sind; „Gewissensberichte“ - nicht unmittelbar zusammenhängende Berichte über ihr eigentliches Leben; „Ausrufe“ - als Ausdruck ihrer Liebe zu Gott.

Dazu kommen noch Poesien, die zur Erfreuung ihrer Mitschwestern dienen sollten, ein „Buch der Klostergründungen“ mit dokumentarischem Material, entstanden jeweils nach ihren einzelnen Gründungen, durchsetzt auch von geistlichen und psychologischen Erwägungen und Bemerkungen. Ferner verfasste Teresa einen Visitationsmodus für ihre Konvente mit bestimmten Anweisungen, sowie tausende Briefe an ihre Familie, Karmeliter- und andere Ordensangehörige, an Theologen, Priester, Mitarbeiter an ihrem Reformwerk, aber auch an König Philipp II. mit ungewöhnlich offener Darstellung ihrer Gedankenwelt. Nur knapp 500 dieser Briefe sind erhalten.

In der christlichen Ikonografie wird Teresa im braunen Habit der „unbeschuhten“ Karmeliterinnen mit weißem Chormantel und schwarzem Schleier dargestellt. Ihre Attribute sind Buch und Feder, mit einem Herz mit Christusmonogramm, mit Geißel, Dornen und Pfeil mit der Taube des Heiligen Geistes.

Eine ihrer berühmtesten Darstellungen ist die Marmorstatue von Lorenzo Bernini in der römischen Kirche Santa Maria della Vitoria. Sie zeigt Teresa in mystischer Verzückung bei der „Transverberation“ - der Durchbohrung ihres Herzens durch einen Engel.