Landespolitik

Millionenschwere Projekte warten auf ihre Realisierung

© Papp

Großprojekt von Wildbach, Straßenverwaltung und Gemeinde startet 2017 in Lermoos. Die Umfahrung Haller-Haldensee rückt in weite Ferne.

Von Simone Tschol

Lermoos-Lähn, Haller-Haldensee –Sie sind die beiden größten Straßenbauprojekte der nächsten Jahre im Bezirk Reutte. Zum einen die Verlegung der Trasse zwischen Lermoos und Lähn, zum anderen die Umfahrung Haller-Haldensee. Derzeit wird zwar bereits intensiv geplant, ein Termin für die Arbeiten steht für Lermoos aber frühestens 2017 an, jener für Haller-Haldensee ist noch nicht in Sicht.

Im Bereich Lermoos-Lähn plant die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) die Schaffung von Retensionsbecken für den Lussbach. Dazu muss in diesem Bereich auch die Fernpassstraße verlegt werden. Derzeit wird daher gemeinsam mit der Landesstraßenverwaltung ein Projekt vom Knoten Lermoos bis zum Beginn der Umfahrung Lähn/Wengle erstellt. „Die Kosten für die Retensionsflächen inklusive der Straßenverlegung kommen auf etwa acht Millionen Euro und sind von der WLV zu tragen“, schildert der Außerferner WLV-Leiter Christian Ihrenberger. Immerhin sei die Anhebung der Fahrbahn um neun Meter notwendig, da ansonsten im Hochwasserfall die Straße unter Wasser stehe. Auch die Gemeinde Lermoos, die für die Arbeiten im Zusammenhang mit den Retentionsbecken als Bauherr auftritt, muss dazu einen Interessentenbeitrag von über einer Million Euro leisten. Für die Landesstraßenverwaltung fallen insgesamt ebenfalls ca. acht Millionen Euro an, „da wir trotz der Straßenverlegung im Bereich der Lichtenberglawine nicht ganz aus der gelben Zone herauskommen. Deshalb wird dort ein kurzer Tunnel notwendig“, erklärt Wolfgang Haas, Chef des Baubezirksamtes Reutte. Damit seien alle Beteiligten am Limit, was die Finanzierung angeht, schickt Ihrenberger hinterher.

Der neue Straßenverlauf in Richtung Lähn soll zum einen die Bewohner, die noch direkt an der derzeitigen B179 leben, entlasten und das Straßenstück am so genannten „Rollenmühlgsteig“ entschärfen. „Hier haben wir vor allem im Winter immer wieder Probleme mit der Steigung. Diese wird dann wesentlich geringer ausfallen“, erklärt Haas. Nach derzeitigem Stand der Dinge könnte 2017 mit den Arbeiten begonnen werden.

Weiter warten heißt es hingegen für die Umfahrung Haldensee. „Derzeit wird die laufende Planung noch mit den betroffenen Gemeinden Nesselwängle und Grän abgestimmt, mögliche Änderungen z. B. hinsichtlich der Führung von Wirtschaftswegen oder Loipenführungen werden dann noch eingearbeitet“, erzählt Haas. Zu den Kosten will sich der Außerferner Straßenbauchef noch nicht äußern. „Eine seriöse Kostenschätzung wird nach Abschluss der Planung des immerhin 3,5 km langen Bauloses vorliegen. Auch die Trassenführung im steilen Hang oberhalb von Haller und des Haldensees stellt bautechnisch eine Herausforderung dar.“

Auch wenn einzelne Gemeinden schon fleißig Detailplanungen vornehmen, rückt der Baubeginn in weite Ferne. „Die Umfahrung Haldensee ist derzeit noch nicht im Bauprogramm enthalten. Für diese Projekte sind auch zusätzliche Budgetmittel für das Außerfern erforderlich, da wir das mit unserem normalen Budget nicht stemmen könnten“, lässt Haas wissen.

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