Donnergrollen zwischen Bundes-FPÖ und Vorarlberger Landespartei
Lustenau (APA) - Zwischen der Bundes-FPÖ und den Vorarlberger Freiheitlichen schlagen derzeit die Wellen hoch. Grund des Unmutes der Vorarlb...
Lustenau (APA) - Zwischen der Bundes-FPÖ und den Vorarlberger Freiheitlichen schlagen derzeit die Wellen hoch. Grund des Unmutes der Vorarlberger ist die Kritik von Bundesparteichef Heinz-Christian Strache am Lustenauer FPÖ-Kandidaten Hasan Sükün, den er indirekt für die Wahlschlappe in Lustenau verantwortlich macht. Auf Facebook schrieb Strache von „einer krassen und inhaltlichen Fehlbesetzung.“
Noch vor kurzem hatte Strache die Ortspartei Lustenau und den Gemeindewahl-Kandidaten Hasan Sükün als Beispiel angeführt, dass es in der FPÖ auch Platz für muslimische Mitglieder und Kandidaten gebe. Damals hatte er allerdings noch nicht gewusst, dass der Stickereiunternehmer Mitglied des türkischen Kulturvereins ATIB ist, der auch dem umstrittenen türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan positiv gegenübersteht. Wörtlich betonte Strache auf seiner Facebook-Seite: „Es ist keinesfalls zu akzeptieren, wenn ein Kandidat offenkundig ein Mitglied der ATIB ist, eines vom türkischen Staat massiv geförderten und gelenkten Vereines, der den politischen Islamismus auch in Österreich vorantreibt.“
Die Vorarlberger FPÖ sah das anders. FPÖ-Chef Dieter Egger, der bei den Gemeindewahlen in Hohenems ein fulminantes Ergebnis von 42,3 Prozent hinlegte, stellte sich voll hinter die Entscheidung der Ortspartei. „Hasan ist super integriert und ein erfolgreicher Unternehmer“, betonte er gegenüber „Vorarlberg Online“ und ergänzte: „Wenn alle so gut integriert wären, hätten wir viele Diskussionen nicht.“ In Richtung Strache stellte er klar, dass man bei der FPÖ in Vorarlberg entscheide, „was für uns politisch richtig und wichtig ist. Wir brauchen keine Zurufe aus Wien“, so Egger.
Ähnlich argumentierten die Vertreter der FPÖ Lustenau. Ortsparteichef Martin Fitz betonte etwa gegenüber den „Vorarlberger Nachrichten“, für die FPÖ in Lustenau zähle der Mensch und nicht eine Religions- und Vereinszugehörigkeit. Er kenne Sükün bereits sehr lange und schätze ihn. Ihn zum „Sündenbock“ der Wahlniederlage zu stempeln, sei unfair.
~ WEB http://www.fpoe.at ~ APA121 2015-03-18/10:04