150 Interessenten stehen bei Tannheimer „Flexi“ Schlange
Die Gemeinden würden das Fahrzeug stellen, gesucht wird noch eine engagierte Führungsriege. Im April soll der Verein gegründet werden.
Von Alexander Paschinger
Tannheimer Tal –Man blickt bewundernd hinunter in den Reuttener Talkessel. Denn was in Höfen und Wängle mit dem „Flexi-Shuttle“ gelungen ist, das hat Vorbildcharakter: Über 1200 Mitglieder zählt dort der Verein, 330 Fahrer beförderten im ersten Jahr 12.000 Fahrgäste über mehr als 65.000 Kilometer – die TT berichtete. Im Rahmen einer ersten Infoveranstaltung im Tannheimer Tal meldeten sich 150 Personen. „400 sind das Ziel, damit es funktionieren kann“, sagt der Bürgermeister von Tannheim, Markus Eberle. Er hat die Koordination vorerst in die Hand genommen. Der erste Meilenstein soll die Vereinsgründung sein – dazu wird noch im April ein Termin stattfinden.
An sich zeigt man sich im Hochtal mit den Öffentlichen zufrieden. „Wir sind recht gut ausgelastet – das hat auch mit dem Tourismus zu tun, der das Angebot nutzt“, erklärt der Geschäftsführer des TVB Tannheimer Tal, Michael Keller. Die Verbindung zum Verkehrsknoten Reutte sei ebenfalls gut – problematisch sieht Keller nur die Anbindung des Hochtales in das mittlere und obere Lechtal.
„Im Gegensatz zum VVT geht es uns beim Flexi-Shuttle aber um die Einheimischen“, stellt Bürgermeister Eberle klar. Es sollte die Lücke für jene Personen schließen, die von zu Hause zum Einkauf oder Arztbesuch abgeholt werden müssen. „Oder auch, wenn Jugendliche am Abend länger unterwegs sind und das eigene Auto nicht benutzen wollen.“ Und der Dorfchef betont auch: „Wir wollen keine Konkurrenz zu Taxi oder VVT schaffen – das ist eine komplett neue Schiene.“
Innerhalb der Gemeindestuben des Tannheimer Tales sei man sich bereits einig, dass die Gemeinden ein Fahrzeug stellen werden. „Ein größerer Kombi“, glaubt Eberle, würde dafür reichen.
„Es schaut insgesamt nicht schlecht aus“, verweist der Bürgermeister auf die ersten Interessenten. „Aber der Knackpunkt ist die künftige Vereinsführung. Damit das Projekt nicht allein auf den Schultern von Gemeinden und TVB ruht.“ Hier setzt er die Hoffnung auf die geplante Auftaktveranstaltung, „damit das Kind – oder jetzt noch besser Baby – heranwachsen kann.“ Denn geplant sei, dass die Gemeinden eben das Fahrzeug stellen, der laufende Betrieb aber vom Verein getragen werden soll. „Wir brauchen in erster Linie Leute, die den Mut haben, etwas in diese Richtung zu machen.“