Politische Krise in Sierra Leone: Präsident entließ seinen Vize

Freetown (APA/dpa) - Sierra Leones Präsident Ernest Bai Koroma hat am Mittwoch nach tagelangen politischen Querelen seinen Vize aus dem Amt entlassen. Samuel Sam-Sumana hatte zuvor bei der US-Botschaft in der Hauptstadt Freetown Asyl beantragt, weil er sich nach eigenen Angaben in seiner Heimat nicht sicher fühlt und um sein Leben fürchtet.

Der Politiker sei damit seinen Berufspflichten nicht mehr nachgekommen, zitierte das Staatsfernsehen des westafrikanischen Landes den Staatschef. Er werde bald einen Nachfolger bestimmen, betonte Koroma. Sam-Sumana und seine Frau waren am Samstag aus ihrem Haus in Freetown geflohen, nachdem sie einen Hinweis bekommen hatten, dass das Gebäude von der Polizei umstellt werden solle. Sie werfen der Regierung vor, sie töten zu wollen. Diese wies die Anschuldigungen als lächerlich zurück. Sam-Sumana sei in seiner Residenz in Sicherheit, hieß es.

Bereits eine Woche zuvor war der Politiker aus der Regierungspartei All People‘s Congress unter dem Vorwurf ausgeschlossen worden, eine konkurrierende Partei gründen zu wollen. Die Hintergründe der politischen Krise sind unklar. Das US-Außenministerium appellierte an alle Parteien, die Krise friedlich zu lösen.