Israel-Wahl: Moshe Kahlon - der Neuling mit der Machtposition

Tel Aviv (APA) - Seine Partei ist gerade einmal drei Monate alt - und könnte doch schon den Ausgang der Wahl entscheiden. Im Dezember hatte Moshe Kahlon seine neue Partei Kulanu angemeldet. Bei der Parlamentswahl am Dienstag zog die neue Kraft nun gleich in die Knesset in Jerusalem ein und errang aus dem Stand zehn Sitze.

Ob Kahlon Teil einer Koalition mit Benjamin Netanyahu werden möchte, könnte über die nächste Regierung entscheiden. Kahlon und Netanyahu kennen einander schon lange: Der 54-jährige Kahlon war zuvor Likud-Mitglied. Er wurde 2009 Kommunikationsminister und erwarb sich als Kabinettsmitglied viele Sympathien. So öffnete er unter anderem den Mobilfunkmarkt und sorgte damit für günstigere Telefontarife in Israel.

Doch 2013 verließ Kahlon den Likud - wegen Differenzen mit Netanyahu. Ob er mit ihm gemeinsam eine Regierung bilden will, ist bisher unklar. Kahlon bestätigte am Mittwoch israelischen Medien zufolge, dass er nach der Wahl mit Netanyahu gesprochen habe. Netanyahus Absichten seien ernst - mehr wollte Kahlon zunächst nicht sagen.

Während Netanyahu sich vor allem mit Fragen der Sicherheitspolitik zu profilieren suchte, setzte Kahlon auf Wirtschaftsthemen. Er will Israels Wirtschaft liberalisieren und so die im internationalen Vergleich oft hohen Preise in Israel drücken.