Bulgarischer Präsident erhielt in St. Pölten Preis für Integration
St. Pölten (APA) - Der bulgarische Präsident Rossen Plewneliew (Plevneliev) ist am Mittwoch zu einem Arbeitsgespräch mit Niederösterreichs L...
St. Pölten (APA) - Der bulgarische Präsident Rossen Plewneliew (Plevneliev) ist am Mittwoch zu einem Arbeitsgespräch mit Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) zusammengetroffen, ehe er den Preis für europäische regionale Integration erhielt. Themen bei dem mittlerweile siebenten Treffen der Politiker seit dem Kennenlernen beim Europa-Forum Wachau 2010 waren die Donauraumstrategie, Verkehr und Bildung.
Er sei ein „begeisterter“ Europäer, für ein Europa des Friedens und der Rechtsstaatlichkeit, sagte Plewneliew. Es sei ein besonderer Moment, mit der Auszeichnung des „ERI Prix“ in einer Reihe mit Vaclav Klaus (2005), Mikulas Dzurinda (2007), Edmund Stoiber (2009) und Jean-Claude Juncker (2012) zu stehen. Pröll freute sich sehr, dass die Wahl heuer auf Plewneliew fiel. Der Preis wird vom Land Niederösterreich und der Donau-Universität Krems an Personen vergeben, die sich um die Entwicklung der Regionen in Europa besondere Verdienste erworben haben.
Pröll verwies auf die guten Beziehungen des Bundeslandes zu Bulgarien, insbesondere im wirtschaftlichen Bereich: „Es gibt rund 50 Beteiligungen oder Direktinvestitionen von niederösterreichischen Firmen in Bulgarien, über 450 niederösterreichische Unternehmen haben mit Bulgarien Handelsbeziehungen.“ Im Rahmen der Donauraumstrategie soll die Schiffbarmachung des Flusses weiter vorangetrieben werden, verwies der Landeshauptmann auf Kooperationen der Donau- und Schwarzmeerhäfen. Die Transportkapazität des Flusses sei noch nicht ausgeschöpft. Im Donauraum, der 180 Regionen mit zusammen 115 Millionen Menschen in 14 Staaten umfasse, werde sich „ein guter Teil“ des europäischen Weges entscheiden.
Die transeuropäischen Netze seien bedeutend für die südosteuropäische Entwicklung und weiter auszubauen, so Pröll. Neun Korridore seien im Gespräch, zwei davon berühren Niederösterreich. Im Bildungsbereich gebe es bereits gute Kooperationen, viele bulgarische Studenten würden an der IMC Fachhochschule und der Donau-Universität Krems sowie am IST Austria in Klosterneuburg studieren.
Für Plewneliew sind das Europa-Forum Wachau und Niederösterreich „Motor der regionalen Kooperation“. Er sprach die Ertüchtigung der Verkehrswege in seinem Land vor allem auch im Hinblick auf den Ausbau des türkischen Flughafens Istanbul an, der mit 150 Millionen Passagieren Jahreskapazität der größte der Welt werden soll. Bulgarien führe derzeit eine Ausbildungsreform nach Vorbild der österreichischen dualen Ausbildung durch. Man habe sich eine „lange Liste an Aufgaben“ gegeben, erwähnte der Präsident Reformen im Bereich Gesundheit, Sicherheit sowie Energie mit dem Ziel einer Liberalisierung des bulgarischen Energiemarktes.