Indiens oberste Ermittler übernahmen Fall der vergewaltigten Nonne

Kolkata (Kalkutta) (APA/AFP) - Nach der Vergewaltigung einer Nonne im östlichen Bundesstaat Westbengalen übernehmen die obersten Ermittlungsbehörden des Landes den Fall. Die örtliche Polizei habe das Dossier an die Zentrale Ermittlungsbehörde (CBI) übergeben, erklärte die Regierungschefin von Westbengalen, Mamata Banerjee, am Mittwoch.

Die Politikerin begründete dies mit dem „ernsten und heiklen“ Fall. Zugleich wies sie auf die Nähe zu Bangladesch hin - Medien hatten spekuliert, dass die Täter dorthin geflüchtet sein könnten. Kurz zuvor hatte das Oberhaupt der katholischen Kirche in Indien gefordert, dass das Verbrechen schnell aufgeklärt werde. Die Behörden müssten für Gerechtigkeit sorgen, sagte Kardinal Baselios Cleemis nach einem Besuch der etwa 70 Jahre alten Nonne im Krankenhaus von Ranaghat.

Laut der Polizei war die Ordensschwester am Freitag von einem halben Dutzend Einbrecher in ihrer Klosterschule vergewaltigt worden. Die Polizei verhörte seitdem zehn Verdächtige, nahm bisher aber niemanden fest. Die fehlenden Fortschritte bei den Ermittlungen sorgen für Unmut in der Bevölkerung. Der indische Premierminister Narendra Modi hatte die Tat verurteilt. Kritiker werfen dem Hindunationalisten aber vor, nicht genug gegen derartige Angriffe zu tun.