Bewährungsstrafe für Komiker Dieudonne wegen Terrorverherrlichung
Paris (APA/AFP) - Wegen Terrorverherrlichung kurz nach den islamistischen Anschlägen von Paris ist der französische Komiker Dieudonne am Mit...
Paris (APA/AFP) - Wegen Terrorverherrlichung kurz nach den islamistischen Anschlägen von Paris ist der französische Komiker Dieudonne am Mittwoch zu zwei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Ein Strafgericht in Paris befand den schon häufiger wegen antisemitischer Äußerungen verurteilten Dieudonne wegen einer Facebook-Nachricht für schuldig.
Dort hatte der 49-Jährige am 11. Jänner, also wenige Tage nach den Anschlägen von Paris mit 17 Todesopfern, geschrieben: „Ich fühle mich wie Charlie Coulibaly.“ Bei dieser Nachricht hatte Dieudonne die Solidaritätsbekundung „Ich bin Charlie“, die nach dem Anschlag auf die Satirezeitung „Charlie Hebdo“ mit zwölf Toten um die Welt ging, mit dem Namen des islamistischen Attentäters Amedy Coulibaly vermischt. Coulibaly hatte eine Polizistin im Großraum Paris und bei einer Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt vier weitere Menschen erschossen. Coulibaly wurde ebenso wie die beiden Attentäter von „Charlie Hebdo“ am 9. Jänner von der Polizei erschossen.
Dieudonne hatte schon vor einem Jahr international für Schlagzeilen gesorgt. Gegen den für seine Provokationen bekannten Komiker wurden damals in Frankreich wegen judenfeindlicher Äußerungen in seinem Bühnenprogramm mehrere Auftrittsverbote verhängt. Von ihm stammt auch der „Quenelle“-Gruß, der an den Hitler-Gruß erinnert. In dem Verfahren wegen des Vorwurfs der Terrorverherrlichung hatte Dieudonne versichert, dass er die Anschläge von Paris „rückhaltlos“ verurteile.