Ermittlungen gegen letzten Präsidenten Serbien-Montenegros
Podgorica (APA) - Svetozar Marovic, der letzte Präsident des 2006 aufgelösten Staatenbundes Serbien-Montenegro, ist unerwartet unter die Lup...
Podgorica (APA) - Svetozar Marovic, der letzte Präsident des 2006 aufgelösten Staatenbundes Serbien-Montenegro, ist unerwartet unter die Lupe von Ermittlern in Podgorica gelangt. Anlass lieferte ein kürzlich aufgeflogener Finanzskandal um die britische Bank HSBC.
Montenegrinischen Medien zufolge hatte ein Recherche-Netzwerk, das am 9. Februar Schwarzgeld-Konten bei HSBC Schweiz öffentlich gemacht hatte, auch an den Tag gelegt, dass die Gattin von Marovic, Djurdjina, eine Zeit lang fast 3,8 Millionen Dollar (3,57 Mio. Euro) auf einem Bankkonto besaß. Der Vizevorsitzende der regierenden Demokratischen Partei der Sozialisten (DPS), jahrelang einer der engsten Mitarbeiter des derzeitigen Regierungschefs Milo Djukanovic, hat die Medienberichte energisch zurückgewiesen.
Die montenegrinische Staatsanwaltschaft will nun gemäß Medienberichten durch die internationale Rechtshilfe Informationen über das vermeintliche Schwarzgeldkonto von Djurdjina Marovic bei der HSBC einholen. Unter die Lupe soll allerdings auch das Vermögen der Familie Marovic in Montenegro kommen. Im Besitz des in der Adria-Küstenstadt Budva ansässigen PDS-Vizevorsitzenden sollen sich nach Angaben von Medien zahlreiche Immobilien befinden.