Deutsche Industrie freut Berlin-Beteiligung an Asien-Entwicklungsbank

Berlin (APA/Reuters) - Die geplante Beteiligung der deutschen Regierung an der von China initiierten internationalen Entwicklungsbank für den asiatischen Raum stößt in der deutschen Industrie auf Beifall. „Es ist sinnvoll, dass Deutschland sich als Gründungsmitglied beteiligt“, sagte am Mittwoch Stefan Mair, der der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) angehört.

Die Exportnation Deutschland sichere sich damit bei der Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) ein Mitspracherecht, was von strategischer Bedeutung sei. Der asiatisch-pazifische Raum sei eine bedeutende Wachstumsregionen mit großen Zukunftsaussichten. Der Ausbau von Verkehrswegen und Energieversorgung, bei dem die AIIB helfen soll, sei ein zentraler Faktor für die Entwicklung der Region.

Die deutsche Regierung hatte am Dienstag mitgeteilt, sie wolle ebenso wie Frankreich und Italien AIIB-Gründungsmitglied werden. Die US-Regierung dagegen steht der Neugründung nach Medienberichten eher skeptisch gegenüber. Sie sieht in der AIIB-Beteiligung der Europäer - auch Großbritannien, Italien und Frankreich wollen sich engagieren - einen diplomatischen Rückschlag. Die neue Bank wird von Experten als ein mögliches Instrument gesehen, den chinesischen Einfluss in der Region zulasten der USA auszubauen.

Der BDI sieht offenbar die Gefahr, dass sich die neue Entwicklungsbank mit anderen bestehenden Institutionen in diesem Bereich - wie Weltbank oder Asian Development Bank, an denen Deutschland ebenfalls Kapitalanteile hält - ins Gehege kommt. Der Verband forderte daher, die Programme diese Institutionen müssten sich ergänzen. Chinas stellvertretender Finanzminister Shi Yaobin trat diesen Befürchtungen entgegen. „Die AIIB wird keine Konkurrenz zur Weltbank. Vielmehr wird die neue Bank eine unterstützende Rolle für die anderen internationalen Institutionen spielen“, sagte Shi dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe).