Europas Leitbörsen schließen ohne klare Richtung
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch ohne klare Richtung aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 ermäßi...
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch ohne klare Richtung aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 ermäßigte sich geringfügig um 0,10 Prozent auf 3.668,52 Zähler.
Gespannt warteten die Anleger in Europa auf die Ergebnisse der Notenbanksitzung in den USA am heutigen Abend. Gewinnmitnahmen sorgten im Vorfeld bei einigen europäischen Indizes für negative Vorzeichen. Im Blick der Börsianer bleibt aber auch der weiter fallende Rohölpreis. Der Euro zeigte sich zum US-Dollar nur wenig verändert.
Zur Wochenmitte gibt die US-amerikanische Geldpolitik den Ton an. Nach ihrer zweitägigen Sitzung wird die Federal Reserve am Abend neue Beschlüsse bekannt geben. Der Leitzins dürfte zwar weiter an der Nulllinie bleiben, allerdings nicht mehr lange: Viele Fachleute rechnen damit, dass die Fed den verbalen Startschuss für baldige Zinsanhebungen gibt. Wann die Straffung tatsächlich beginnen könnte, dürfte die Notenbank aber offen lassen.
Kaum Impulse kamen zur Wochenmitte von der Konjunkturfront: Der Handelsüberschuss des Euroraums ist im Jänner viel geringer ausgefallen als erwartet, wurde bekannt. Wie das europäische Statistikamt Eurostat mitteilte, lag er bei 7,9 Milliarden Euro. Bankvolkswirte hatten im Schnitt mit 15,0 Milliarden Euro gerechnet.
Zu den größten Gewinnern im Stoxx-Europe-50 zählten die Aktien von Standard Chartered mit einem Plus von gut acht Prozent. Händler verwiesen auf Hochstufungen durch die Analysten von Bernstein und Barclays, die das Papier der britischen Bank nun zum Kauf empfehlen.
Im Euro-Stoxx-50 waren Inditex gut gesucht und legten 3,48 Prozent zu. Der weltgrößte Modeeinzelhändler hat dank der gestiegenen Konsumlust infolge der allgemeinen Konjunkturbelebung 2014 mehr verdient. Der Jahresgewinn kletterte um fünf Prozent auf 2,5 Mrd. Euro, der Umsatz stieg um acht Prozent.
RWE-Aktien kletterten nach Spekulationen über ein Interesse von Investoren aus Nahost sogar 3,65 Prozent nach oben. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, dass der Energiekonzern einen Verkauf eines zehnprozentigen Anteils an Investoren aus Abu Dhabi erwäge. Ein solcher Schritt wäre ein positives Signal, sagte ein Händler.
Klare Abschläge gab es hingegen bei den Autowerten zu beobachten: BMW lagen nach Aussagen zur erwarteten Geschäftsentwicklung 4,21 Prozent tiefer. Der Autobauer will zwar auch 2015 wieder Bestwerte erreichen. Er warnte bei der Vorlage der endgültigen Zahlen für das vergangene Jahr aber vor wachsenden Risiken.
In deren Sog schwächten sich Aktien von Daimler um 1,96 Prozent ab und VW Vorzüge büßten 3,15 Prozent ein. In Paris gaben Renault 4,36 Prozent nach und Peugeot verloren 2,76 Prozent.
Auch Bankwerte fanden sich auf den Verkaufslisten der Investoren. So mussten in Mailand Intesa SanPaolo ein Minus von 2,58 Prozent verdauen. UniCredit sanken um 2,25 Prozent.
Holcim-Aktien haben in Zürich 2,74 Prozent zulegen können. In dem Fusions-Poker zwischen dem Schweizer Zementhersteller und seinem französischen Konkurrenten Lafarge zeichnet sich nun doch eine Lösung ab. Statt dem bis dato gesetzten Lafarge-Chef Bruno Lafont könnte ein anderer die Führung der fusionierenden Baustoffanbieter übernehmen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Personen, die mit der Entwicklung vertraut sind. Lafarge-Aktien gewannen 5,45 Prozent.
~ ISIN EU0009658145 ~ APA543 2015-03-18/18:08