Zürcher Börse schließt mit freundlicher Tendenz

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der schweizerische Aktienmarkt hat sich am Mittwoch besser als andere europäische Börsen behauptet. Nach einem gering...

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der schweizerische Aktienmarkt hat sich am Mittwoch besser als andere europäische Börsen behauptet. Nach einem geringen Plus im frühen Handel konnte der SMI die Gewinne bis zum Schluss etwas ausbauen. Der schweizerische Leitindex zeige sich derzeit noch „ziemlich unbekümmert“ ob der anstehenden Zinssitzung in den USA, kommentierte ein Händler.

Die Volumen seien allerdings ein wenig unter den Durchschnittswerten. Mit zunehmender Spannung richten die Anleger ihren Blick nämlich auf die US-Leitzinsentscheidung, die am Abend schweizerischer Zeit bekanntgegeben wird.

Fällt in den anschließenden Aussagen von Fed-Präsidentin Janet Yellen das Wörtchen „geduldig“ weg, so müssen sich die Märkte nach einhelliger Marktmeinung auf eine erste Zinserhöhung im Juni einstellen. Das dürfte auch in der Schweiz eine negative Reaktion des Aktienmarktes auslösen. Bleibt die Wortwahl dagegen bestehen, rechnet man im Handel mit einer Rally. Die Meinungen darüber, ob der „verbale Startschuss“ fallen wird, gehen auseinander. In der Schweiz verliehen am Mittwoch die drei Schwergewichte dem SMI maßgeblich Schub.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,63 Prozent höher auf 9.256,24 Punkten; das Hoch kurz vor der Aufgabe des Mindestkurses durch die SNB im Jänner lag bei 9.292 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,51 Prozent auf 1.373,36 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,53 Prozent auf 9.241,55 Punkte zu.

Mit deutlichem Plus gingen am Mittwoch Holcim (+2,7 Prozent) aus dem Handel. Laut Medienberichten gehen die „intensiven Gespräche“ mit Lafarge über die Bedingungen der Fusion weiter. Bei Holcim hatte sich zuletzt der Widerstand gegen die Bedingungen für den geplanten Zusammenschluss verstärkt. Auch die Rolle des derzeitigen Lafarge-Vorstandsvorsitzenden Bruno Lafont, der bislang als Konzernchef der fusionierten Einheit LafargeHolcim vorgesehen war, werde diskutiert. Gerüchten zufolge hat Holcim nun für Lafont eine Rolle als Co-Präsident vorgeschlagen, was aber beide Unternehmen nicht kommentierten.

Festere Tendenzen waren bis zum Schluss auch bei den Bankentiteln Julius Bär (+1,8 Prozent), UBS (+0,6 Prozent) und Credit Suisse (+0,5 Prozent) oder bei den schwergewichtigen Roche (+1,2 Prozent), Novartis (+0,5 Prozent) und Nestlé (+0,7 Prozent) zu sehen.

Größter Gewinner unter den Standardwerten waren jedoch die schwankungsfreudigen Transocean (+4,2 Prozent). Die Titel des texanisch-schweizerischen Ölbohrdienstleisters hatten bereits an Vortag um 1,7 Prozent zugelegt. Seit Jahresanfang haben sie allerdings rund 20 Prozent verloren.

Auch ABB (+0,8 Prozent auf 20,57 CHF) schlossen mit Gewinnen. Die Deutsche Bank hatte im Rahmen einer Branchenstudie das Kursziel auf 18,00 von 16,75 Schweizer Franken angehoben. Auch hier erfolgte die Anpassungen vor dem Hintergrund von Währungsüberlegungen. Die Einstufung wurde jedoch bei „Verkaufen“ belassen.

Deutlich schwächer schlossen dagegen Richemont (-1,4 Prozent), aber auch Swatch (-1,0 Prozent) gaben ordentlich ab. Die Direktorin der Baselworld hatte sich im Vorfeld der Uhrenmesse verhalten geäußert: „Wir erleben derzeit keine euphorische Zeit“, sagte Sylvie Ritter. Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die SNB, die Krise in der Ukraine und die sinkenden Verkäufe in China wirkten sich negativ auf die Branche aus.

~ ISIN CH0009980894 ~ APA564 2015-03-18/18:44