Ermittlungen wegen Günstlingswirtschaft gegen Sohn Bachelets in Chile
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~ --------------------------------------------------------------------- KORREKTUR-HINWEIS In APA671 vom 17.03.2015 wurde der zweite Absatz durchgehend ergänzt und präzisiert. --------------------------------------------------------------------- ~ Santiago de Chile (APA/dpa) - Die chilenische Justiz hat Ermittlungen wegen mutmaßlicher Vetternwirtschaft gegen den Sohn und die Schwiegertochter von Staatschefin Michelle Bachelet eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft hat am Dienstag einen Scheck von umgerechnet drei Millionen Euro zugunsten eines Unternehmens der Schwiegertochter Bachelets in Kaution genommen, wie das Nachrichtenportal Emol berichtete.
Das Ehepaar hatte mit einem Eigenkapital von 10 000 Dollar einen Kredit von 10 Millionen Dollar bei einer lokalen Privatbank erhalten. Gewährt wurde ihnen dieser einen Tag nach dem Wahlsieg Bachelets. Der Vizepräsident der Bank, der einflussreiche Millionär Andrónico Luksic, hatte das Ehepaar sechs Wochen zuvor bei der Beantragung des Kredits zusammen mit anderen Bankmanagern getroffen. Der Bank zufolge wurden bei der Vergabe alle gesetzlichen und internen Vorgaben eingehalten. Chiles Bankenregulierer habe nach der Prüfung des Vorgangs keine Einsprüche erhoben.
Mit dem Kredit kaufte die Schwiegertochter Bachelets den Angaben zufolge ein 44 Hektar großes Grundstück, das sie kurze Zeit später für 15 Millionen Dollar wieder verkaufte. Dem Käufer soll sie angeblich zugesichert haben, dass die Bauvorschriften für das Grundstücksgebiet gelockert werden sollten, damit Wohnungen gebaut werden könnten. Bachelets Sohn Sebastian Davalos ist von seinem Amt als Kulturchef der Präsidentschaft zurückgetreten, nachdem der Fall bekannt wurde.