Anschlag in Tunis - Getötete Attentäter waren Einheimische

Tunis (APA/dpa/AFP/Reuters) - Bei den zwei getöteten Attentätern des Terroranschlags im Nationalmuseum in Tunis handelt es sich um Tunesier....

Tunis (APA/dpa/AFP/Reuters) - Bei den zwei getöteten Attentätern des Terroranschlags im Nationalmuseum in Tunis handelt es sich um Tunesier. Das erklärte der tunesische Ministerpräsident Habib Essid am späten Mittwochabend nach einer Dringlichkeitssitzung seines Kabinetts, wie lokale Medien berichteten. Einzelheiten zu den Attentätern nannte Essid nicht.

Die beiden Männer waren bei einem Schusswechsel mit Sicherheitskräften ums Leben gekommen. Zuvor hatten sie 19 Menschen bei einem Angriff und einer Geiselnahme im Nationalmuseum getötet, unter ihnen 17 Touristen. 44 Menschen wurden verletzt. Es war der schwerste Terroranschlag in Tunesien seit Beginn des arabischen Aufstands vor mehr als vier Jahren.

Nach Angaben des französischen Präsidenten Francois Hollande waren unter den Todesopfern insgesamt zwei Franzosen. Die Regierungen in Japan und Italien bestätigten jeweils drei Todesopfer, Spanien sprach von zwei getöteten Landsleuten. Auch zwei kolumbianische Touristen, eine Mutter und ihr Kind, kamen ums Leben. Der polnische Außenminister Grzegorz Schetyna erklärte, dass zwei Polen unter den Toten sind. Bestätigt sei, dass zwei getötet, zwei vermisst und neun verletzt seien, sagte er im Rundfunk TVP Info.

Nach drei weiteren Tätern wird laut Essid gefahndet. Bisher hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt. Unklar ist, ob die Attentäter in Verbindung mit Terrorgruppen standen.

Die Tunesier stellen nach Schätzungen die größte Gruppe unter den ausländischen Kämpfern in den Konflikten in Syrien und im Irak. Rund 1500 bis 3000 Tunesier sollen sich dort extremistischen Gruppen wie der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen haben.