„Konjunkturpille“ für Talkessel Landeck-Zams
Ein Profi-Team ist angetreten, um den Wirtschaftsstandort Landeck-Zams langfristig zu stärken. Trotz knapper Grundstücksreserven sollen neue Betriebe angesiedelt werden.
Von Helmut Wenzel
Landeck, Zams –Von einer Elektronik-Handelskette ist bekannt, dass man gerne auch in Landeck einen Standort hätte. Weil es keinen zuständigen kompetenten Ansprechpartner gab, habe das Unternehmen die Idee nicht mehr weiterverfolgt.
Für Thomas Köhle von der Wirtschaftskammer Landeck ist das kein Einzelfall: „Oft sind Manager von Firmen mit Ansiedlungsinteresse bei uns im Kreis geschickt worden. Aber sobald diese Leute merken, dass hier nur ein Pingpong-Spiel stattfindet, verabschieden sie sich.“
Die Bürgermeister Wolfgang Jörg (Landeck) und Siggi Geiger (Zams) können Derartiges nur bestätigen. „In Zams haben wir fast jede Woche eine Anfrage. Gefragt sind Flächen, aber auch Betriebsgebäude.“
Fazit: Flächen- und Standortmanagement ist nur dann erfolgreich, wenn man es aktiv betreibt, erklärte Stadtchef Jörg kürzlich bei der Präsentation des im Herbst 2014 neu konzipierten Standortzentrums Landeck-Zams (SLZ). Ansprechpartner des SLZ ist der Manager Marco Fehr: „Wir sind eine professionelle Serviceeinrichtung für alle Wirtschaftstreibenden im Talkessel.“ Lösungen möchte man drei Zielgruppen anbieten: Jungunternehmern, den ansässigen Betrieben und speziell den Neuansiedlern.
„Um Missverständnisse zu vermeiden: Wir sind kein Immobilienmakler, sondern ein Impulsgeber, der eng mit den beiden Gemeinden, einer Bank und der Wirtschaftskammer zusammenarbeitet“, betonte Fehr, der die „Manövriermasse“ bzw. verfügbare Flächen und Objekte in einer Datenbank anlegt.
Bei den ersten Erhebungen habe sich gezeigt, dass das Potenzial an entwicklungsfähigen Liegenschaften nicht so klein ist wie vermutet. „Wir stehen mit mehreren Eigentümern in Verhandlung.“
Immobilien sollen, so Fehr, zu marktkonformen Preisen gekauft werden, um sie dann „nicht gewinnorientiert“ an Ansiedler weiterzugeben. Geeignete Flächen gebe es in fast allen Ortsteilen.
Das Know-how zur Talkessel-Offensive kommt von Gerald Mathis aus Dornbirn. „Flächen sind der Rohstoff jeder Entwicklung in der interkommunalen Zusammenarbeit“, erläuterte er. „Betriebe fallen ebenso wenig vom Himmel wie Jobs.“ Landeck ist für ihn eine „High-End-Tourismusregion“. Vor mehr als einem Jahr haben Landeck und Zams das Motto „Gemeinsam sind wir stark“ auf ihre Fahnen geheftet, dazu gleichlautende Beschlüsse gefasst und 60.000 Euro budgetiert. Weitere Infos auch auf den Homepages der Gemeinden Landeck und Zams.