Kassationsgericht in Rom prüft Urteile im Knox-Prozess
Rom (APA) - Das Kassationsgericht in Rom prüft die Urteile im sogenannten Knox-Prozess. Die US-Studentin Amanda Knox und der Italiener Raffa...
Rom (APA) - Das Kassationsgericht in Rom prüft die Urteile im sogenannten Knox-Prozess. Die US-Studentin Amanda Knox und der Italiener Raffaele Sollecito sind zuletzt im Jänner 2014 in Florenz wegen des 2007 in Perugia verübten Mordes an der britischen Studentin Meredith Kercher zu 28,5 bzw. 25 Jahren Haft verurteilt worden. Die Verhandlung in Rom ist für Mittwoch kommender Woche (25. März) angesetzt.
Amanda Knox (27), die 2013 in die USA zurückgekehrt ist, und ihr ehemaliger Freund Sollecito waren bereits 2009 in einem Indizienprozess in Perugia zu langen Haftstrafen verurteilt und im Berufungsverfahren 2011 freigesprochen worden. Im März 2013 wurde diese Entscheidung vom Höchstgericht gekippt. In einem zweiten Verfahren vor dem Berufungsgericht in Florenz erfolgten Schuldsprüche. Die von der Verteidigung dagegen eingebrachte Nichtigkeitsbeschwerde sind kommende Woche Gegenstand der Verhandlung des Kassationsgerichts. Die Verteidiger werfen der Justiz schwere Fehler bei der Würdigung der am Tatort gesicherten DNA-Beweise vor.
Knox und Sollecito saßen bis zu ihrem Freispruch im Berufungsverfahren vier Jahre im Gefängnis. Der Italiener ist derzeit auf freiem Fuß, da der zuletzt - in Abwesenheit der Angeklagten - ergangene Schuldspruch nicht rechtskräftig ist, darf das Land aber nicht verlassen. Als einziger Beschuldigter in der Causa ist ein Mann aus der Elfenbeinküste in einem separaten Verfahren nach einem Teilgeständnis rechtskräftig verurteilt worden. Der Afrikaner verbüßt eine Haftstrafe von 16 Jahren.
Die 21 Jahre alte Meredith Kercher war am 1. November 2007 teilweise entkleidet und mit zahlreichen Messerstichen in ihrem WG-Zimmer in Perugia gefunden worden. Vor ihrem Tod war sie vergewaltigt worden.