„Menschen.Bilder“: Fotografien von Inge Morath in der Weststeiermark
St. Ulrich im Greith (APA) - Die in Graz geborene Fotografin Inge Morath zählt zu den „Klassikern“ der Pressefotografie. Sie dokumentierte d...
St. Ulrich im Greith (APA) - Die in Graz geborene Fotografin Inge Morath zählt zu den „Klassikern“ der Pressefotografie. Sie dokumentierte das Leben in den Straßen von New York in den 1950er-Jahren ebenso wie den Alltag im steirisch-slowenischen Grenzgebiet. In der Ausstellung „Menschen.Bilder“ gibt das südweststeirische Greith-Haus einen Überblick über das Schaffen der im Jahr 2002 in New York verstorbenen Fotografin.
In ihren letzten Lebensjahren beschäftigte sich die ehemalige „Magnum“-Fotografin, die es aus der Steiermark bald in die Welt hinausgezogen hatte, mit den Menschen und der Landschaft des steirisch-slowenischen Grenzraumes. Es war dies die Herkunftsregion der Familie ihrer Mutter. Dorthin kehren die Arbeiten der Fotoreporterin, die seit 1960 mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Arthur Miller, im US-Bundesstaat Connecticut lebte, für die dreiwöchige Schau „Menschen.Bilder“ (ab 28. März) zurück.
Die groß angelegte Ausstellung im südweststeirischen Kulturhaus „Greith-Haus“ präsentiert Fotos aus rund 50 Jahren und legt einen Schwerpunkt auf die Menschendarstellung der Fotografin. „Wir vereinen mehrere Fotoserien und zeigen insgesamt an die 120 Arbeiten“, gab Greith-Haus-Chefin Corinna Löw im Gespräch mit der APA einen Ausblick. „Gezeigt werden Fotografien aus der Serie ‚Grenz:Räume‘, dieser ganz persönlichen Spurensuche, aber auch Szenen aus dem Nachkriegsösterreich und den 1960er- und 1970er-Jahren“, schilderte Löw. Erstmals sei auch die noch nie gezeigte Bildserie „Inge Morath - Das stille Atelier“, die einen Blick in das Leben und die Arbeitsweise der Fotokünstlerin erlaubt, zu sehen. Die Arbeiten entstammen der Sammlung des Salzburger Fotohof-Archiv. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in Deutsch und Englisch. „Wir hoffen, dass wir auch viele Besucher aus Slowenien anziehen können“, betonte Löw.
Begleitend wird in der Ausstellung die Doku „Copyright by Inge Morath“ (1991) gezeigt. Für den 11. April ist ein Filmabend mit der TV-Dokumentarfilmerin Regina Strassegger geplant, die im Jahr 2002 Morath auf ihrer Reise durch die Südsteiermark und Slowenien filmisch begleitet hat. Im Anschluss gibt es ein Gespräch mit Strassegger sowie dem Kurator und Fotografen Kurt Kaindl vom Fotohof Salzburg.
Inge Morath wurde am 27. Mai 1923 in Graz geboren und war zunächst als Journalistin in Wien tätig. 1949 ging sie nach Paris, wo sie dann auch mit der Fotoagentur Magnum zusammenarbeitete und u.a. Spanien, Afrika, Russland, China, den Nahen Osten und immer wieder Europa bereiste. Ihre Bildberichte in Zeitschriften wie „Life“, „Paris-Match“ und der „Saturday Evening Post“ machten sie einem Millionenpublikum bekannt. 1991 wurde ihr Schaffen mit dem erstmals verliehenen „Österreichischen Staatspreis für Fotografie“ gewürdigt. Morath starb am 30. Jänner 2002 in New York.
(S E R V I C E - Ausstellung „Inge Morath - Menschen.Bilder“, Eröffnung im Greith-Haus am 27. März, 20.00 Uhr. Bis zum 19. April, St. Ulrich im Greith, Kopreinigg 90, 8544 St. Ulrich im Greith. http://www.greith-haus.at)